Schulden und Verluste nach Thomas Cook-Pleite

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Schulden und Verluste nach Thomas Cook-Pleite

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Der Zusammenbruch des Reiseunternehmens Thomas Cook hat Schockwellen in der Tourismusbranche ausgelöst. Nach Angaben des griechischen Tourismusverbandes könnten die Verluste für die Unternehmen in Griechenland bis zu 500 Millionen Euro betragen. Hotels in Zypern sitzen auf unbezahlten Rechnungen aus den letzten Monaten über 50 Millionen Euro.

Tunesische Hotels sagten, Thomas Cook schulde ihnen 60 Millionen Euro für die Monate Juli und August.

Die türkischen Behörden kündigten an, Unterstützungskredite für ihre eigenen Tourismusunternehmen bereitzustellen. Die britische Regierung will nicht eingreifen. Wirtschaftsministerin Andrea Leadsom sagte, die Rettung von Thomas Cook wäre eine Verschwendung von Steuergeldern gewesen: "Es ist nicht richtig, wenn der Steuerzahler jedes scheiternde Unternehmen unterstützt. Das würde ein enormes moralisches Risiko schaffen, wenn wir einfach hinter jedem Unternehmen stehen würden, das Probleme hat. Es gäbe keinen Anreiz für den Vorstand, das Unternehmen richtig zu führen."

Die Unternehmensführung von Thomas Cook wird nun genau unter die Lupe genommen. Den Top-Managern wurden in den letzten Jahren Gehälter und Boni in zweistelliger Millionenhöhe ausgezahlt.

Die britische Reisejournalistin Pippa Jacks erklärt wie die Thomas Cook-Kunden entschädigt werden: "Wir erwarten, dass die überwiegende Mehrheit der Kunden ihr Geld zurückbekommt, egal ob von der zivilen Luftfahrtbehörde, wenn Sie ein Paket mit Flug gebucht haben, oder der Tourismusverband ABTA wird ihnen eine Rückerstattung geben, wenn sie ein Paket ohne Flug gebucht haben. Denn Thomas Cook war Mitglied von ABTA. Es gibt noch die Möglichkeit, die Kreditkartenzahlung zu nutzen - wenn man mehr als 100 Pfund mit Kreditkarte bezahlt hat, kann man auf diese Weise eine Rückerstattung erhalten. Und einige Reiseversicherungen werden auch zahlen."

Des einen Verlust ist des anderen Gewinn. Reisende, die versuchen, ihr Ferien umzubuchen, beklagen hohe Aufschläge der Fluggesellschaften und Reiseveranstalter. Darüber hinaus hat eine Gruppe internationaler Hedgefonds, die auf die Pleite von Thomas Cook gesetzt hat, große Gewinne mit Kreditausfallversicherungen erzielt. Experten schätzen sie auf 200 Millionen Euro.

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