13.000 in Berlin: #Unteilbar gegen Rassismus und Antisemitismus

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Copyright REUTERS/Hannibal Hanschke
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Von Kirsten Ripper mit dpa, Twitter
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Mehr als 8.000 TeilnehmerInnen waren bei der Unteilbar-Demo in Berlin. Es wächst die Kritik an der AfD.

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Die größte Unteilbar-Demo gegen Rassismus und Antisemitismus nach dem Terroranschlag von Halle hat es an diesem Sonntag in Berlin gegeben. Laut Veranstaltern waren es 13.000, laut Polizei mindestens 8.000 Menschen, die in der deutschen Hauptstadt an dem Protestmarsch von Unter den Linden bis zur Neuen Synagoge teilnahmen. Auch in anderen deutschen Städten wurden Demonstrationen organisiert.

Zudem wächst nach dem Angriff des Rechtsextremen Stephan B. am jüdischen Feiertag Jom Kippur gegen die Synagoge von Halle die Kritik an der AfD. Im Internet wehrt sich zudem die Gamerszene gegen den Vorschlag von Innenminister Horst Seehofer, diese müsse stärker in den Blick genommen werden. Stephan B, hatte den Angriff mit einer Helmkamera gefilmt und über die Spieleplattform Twitch live gestreamt. Er hatte auch ein auf Englisch verfasstes antisemitisches, rassistisches Manifest ins Internet gestellt.

An den Demonstrationen nahmen auch viele Menschen teil, die in Deutschland von Antisemitismus und Rassismus betroffen sind.

Mehr Fotos und Videos der Unteilbar-Demo in Berlin mit dem Konzert von Igor Levit gibt es hier weiter unten am Ende des Artikels.

Mehr Kritik an der AfD

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer nannte die AfD den "politischen Arm des Rechtsradikalismus". Der antisemitische Anschlag von Halle sei "eine Schande" und "ein Alarmzeichen, das niemanden von uns kalt lassen darf", sagte sie beim Deutschlandtag der Jungen Union (JU) in Saarbrücken.

Grünen-Chef Robert Habeck schrieb am Sonntag auf seinem Blog über den Thüringer AfD-Vorsitzenden Björn Höcke: "Solange die AfD Faschisten wie Höcke nicht eindeutig ausgrenzt und ausschließt, ist die AfD für mich eine faschistische Partei."

AfD-Vertreter wiesen alle Vorwürfe zurück. Parteichef Alexander Gauland warf dem SPD-Politiker und Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, Michael Roth, eine "ungeheuerliche Entgleisung" vor. Roth, der auch für den SPD-Vorsitz kandidiert, hatte der «Welt» gesagt: "Im Deutschen Bundestag und in den Landtagen sitzt der politische Arm des Rechtsterrorismus. Und das ist die AfD." Auch andere SPD-Politiker machen die AfD mit-verantwortlich für Halle.

In einer RTL-ntv-Umfrage verlor die AfD an Zustimmung, nach Halle stehen demnach noch 11 Prozent - statt 13 in der vorherigen Befragung - hinter der "Alternative für Deutschland".

Bei der Neuen Synagoge in Berlin-Mitte gab Starpianist Igor Levit, der sich gegen Rechtsextremismus engagiert, ein Konzert.

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