Der parteilose Verfassungsrechtler kommt laut einer Umfrage auf 72,5 Prozent der Stimmen.
Bei der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl in Tunesien sehen die Nachwahlbefragungen einen deutlichen Sieger. Der parteilose Verfassungsrechtler Kais Saied kommt laut einer Umfrage auf 72,5 Prozent der Stimmen.
Tausende Unterstützer von Kais Saied feierten am Abend bereits lautstark, unter anderem in der Innenstadt von Tunis, nachdem das staatliche Fernsehen die Umfrageergebnisse verkündet hatte.
"Unsere Beziehung zum Volk wird auf Vertrauen und Verantwortung beruhen. Wir müssen das Vertrauen zwischen den Führungskräften und denen, die sie gewählt haben stärken. Ich werde im Rahmen der Verfassung und unter voller Beachtung der Grundsätze der Verfassung arbeiten".
Der bis vor Kurzem inhaftierte Medienunternehmer Nabil Karoui kommt den Prognosen zufolge auf nur 27,5 Prozent, wie der staatliche Fernsehsender Watania am Sonntagabend berichtete.
Tunesiens junge Demokratie steht vor einem Umbruch. Innerhalb weniger Wochen wurden Parlament und Staatsoberhaupt neu gewählt. Die etablierten Parteien wurden dabei dramatisch abgestraft. Ein politischer Außenseiter wird wahrscheinlich der nächste Präsident.
Das Land kämpft mit großen wirtschaftlichen Problemen und hoher Arbeitslosigkeit. Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung ist groß.