Deutsche und französische Bauern haben in mehreren Städten Straßen blockiert, um die Regierungen zum Umdenken zu bewegen. Die restriktive Umweltpolitik gefährde Existenzen von Landwirten.
Traktoren-Konvois auf Autobahnen, Landstraßen und in Innenstädten. In Frankreich und Deutschland haben tausende Bauern an diesem Dienstag in mehreren Städten den Verkehr lahmgelegt. Sie blockierten Straßen, um ein Umdenken in der Agrarpolitik zu fordern.
Sie sehen sich dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt, dabei aber nicht genügend von den eigenen Regierungen unterstützt.
Zehntausende attackierten die deutsche Bundesregierung für deren Pläne, strengere Umweltauflagen einzuführen. Dabei führen auch Verbote von bestimmten Pestiziden zu Ernteeinbußen, beklagen die Landwirte.
Die Pläne der Bundesregierung sehen unter anderem den Einsatz von weniger Dünger, ein Verbot von Glyphosat ab 2023 und eine Neuordnung der Subventionen vor. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner bedauerte die häufig unfaire Darstellung von Bauern "als Tierquäler und Umweltverschmutzer". Gleichzeitig betonte die Ministerin, dass die Landwirte eine Verantwortung bei der Reinhaltung des Grundwasser tragen.
In Frankreich bangt jeder dritte Bauer um Existenz
Statistiken zeigen, dass ein Drittel der Bauern in Frankreich nicht einmal 400 Euro verdient. Existenzängste seien auch ein Grund für steigende Suizidzahlen bei Landwirten. Vor zwei Wochen hatten bereits 10.000 französische Bauern ganze Autobahnen blockiert.