Frankreichs Luxuskonzern LVMH: Zum Frühstück Tiffany

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Von Sigrid Ulrich mit Reuters
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Der französische Luxusgüter-Konzern LVMH mit Marken wie Louis Vuitton oder Dior übernimmt für knapp 15 Milliarden Euro den legendären US-Edeljuwelier Tiffany

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Der französische Luxusgüter-Konzern LVMH (LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton SE) mit Marken wie Louis Vuitton oder Dior schmückt sich künftig mit dem legendären US-Edeljuwelier Tiffany.

Das 1837 gegründete Unternehmen geht für 16,2 Milliarden Dollar (14,7 Milliarden Euro) an die Franzosen, teilten beide Unternehmen mit. “Der Kauf von Tiffany wird die Position von LVMH im Bereich Schmuck stärken und seine Präsenz in den USA weiter ausbauen”, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Die Übernahme soll bis Mitte kommenden Jahres über die Bühne gehen. Es ist die größte Transaktion, die LVMH je gestemmt hat. Tiffany gesellt sich in der bisher weniger bedeutenden LVMH-Sektion „Uhren und Schmuck“ zu den Marken Bulgari und Tag Heuer.

Bernard Arnault, reichster Mann Frankreichs (Vermögen laut Forbes: 65 Milliarden Euro), CEO LVMH:

"Mit Stolz werden wir Tiffany Seit‘ an Seit‘ mit unseren legendären Marken haben und freuen uns schon, dafür zu sorgen, dass Tiffany auch in den kommenden Jahrhunderten Erfolg hat."

Tiffany ist einer der bekanntesten Namen in der Schmuckindustrie und in dem Film "Breakfast at Tiffany's" (1961) mit Audrey Hepburn zu sehen. Und auch Marilyn Monroe besang die Klunker der Firma in "Diamonds Are a Girl’s Best Friend" (1949 in dem Broadway-Musical "Gentlemen Prefer Blondes", "Blondinen bevorzugt"). In den letzten Jahren hatte sie jedoch Mühe, jüngere Käufer zu überzeugen und mit günstigeren Wettbewerbern mitzuhalten. Und auch der Handelskonflikt zwischen den USA und China hinterlässt Spuren - viele Chinesen halten sich mit Einkäufen auf dem US-Markt zurück.

Alessandro Bogliolo, CEO Tiffany:

"Als Teil der LVMH-Gruppe wird Tiffany neue Gipfel erstürmen und dabei auf sein bemerkenswertes Know-how, beispiellose Handwerkskunst und starke kulturelle Werte zurückgreifen."

Die Franzosen hatten schon länger ein Auge auf Tiffany geworfen. Im Oktober legten sie eine Offerte von 120 Dollar (knapp 109 Euro) je Aktie auf den Tisch - und blitzten damit beim Management zunächst ab. Nun sollen die Anleger 135 Dollar (122,50 Euro) je Anteilsschein bekommen, ein einvernehmlicher Deal.

ZEHN ZU EINS

Die LVMH-Gruppe hat 75 Marken und setzt mit 156.088 Mitarbeitern 48,83 Milliarden Euro um (2018). Mode- und Accessoire-Marken wie Christian Dior erwirtschaften den größten Teil des Umsatzes im Konzern, der von Bernard Arnault betrieben wird - das Wachstum bei Schmuck hat den letzten Jahren bereits zugelegt.

Tiffany kommt in mehr als 300 Geschäften auf knapp ein Zehntel (rund 14.200 Beschäftigte, 4,4 Milliarden Dollar - 4 Milliarden Euro - Jahresumsatz (2018)).

Der Deal positioniert LVMH, das weltweit größte Luxuskonglomerat, direkt im Vorgarten des Schweizer Luxusgüterkonzerns und Rivalen Richemont (Umsatz 2019: 14 Milliarden Euro), Eigentümer der französischen Schmuck- und Uhrenfirma Cartier.

Sigrid Ulrich mit Reuters

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