Vor 30 Jahren trafen sich der damalige US-Präsident George Bush und der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow in Malta. Dabei erklärten sie den Kalten Krieg für beendet.
Malta als Schauplatz von Weltgeschichte
Vor genau 30 Jahren, am 2. und 3. Dezember des Jahres 1989 war das kleine Malta Schauplatz großer Weltpolitik. Bei einem Gipfeltreffen kamen der damalige US-Präsident George Bush und sein sowjetischer Kollege Michail Gorbatschow zusammen. Und beide erklärten nicht weniger als das Ende des Kalten Krieges.
Regierungschef von Malta war damals Edward Fenech Adami. Er erinnert sich: "Sie wollten keinerlei Formalitäten. Eigentlich sollte das ganze gar kein Gipfeltreffen sein, aber dann wurde es doch eines, und dann noch ein sehr wichtiges. Bush und Gorbatschow wollten sich einfach ein wenig unterhalten und sich kennenlernen, in einer freundschaftlichen Umgebung, ohne Störungen, ohne formelle Treffen. Es war ziemlich einzigartig. So etwas gab es wohl noch nie."
Die Gespräche fanden an Bord des sowjetischen Kreuzfahrtschiffs Maxim Gorki statt. Wenige Wochen zuvor war in Berlin die Mauer gefallen. Der Eiserne Vorhang löste sich auf.
"Welt verlässt eine Epoche"
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz sagte Gorbatschow: „Die Welt verlässt eine Epoche und betritt eine andere. Wir befinden uns am Anfang eines langen Weges in eine friedliche Ära. Gewaltandrohung, Misstrauen, psychologischer und ideologischer Kampf sollten der Vergangenheit angehören.“
Und Bush sagte: „Wir können einen dauerhaften Frieden verwirklichen und die Ost-West-Beziehung in eine dauerhafte Zusammenarbeit umwandeln. Das ist die Zukunft, mit welcher der Vorsitzende Gorbatschow und ich hier in Malta begonnen haben.“
Der Kalte Krieg hatte die Welt 42 Jahre lang in Atem gehalten. Nun war er zu Ende, und keine neun Monate nach dem Treffen auf Malta war auch die Sowjetunion Geschichte.