Kritiker sehen in dem ehemaligen Ministerpräsidenten, der im ersten Wahlgang rund 58 Prozent der Stimmen holte, einen Vertreter der alten Machtelite.
Nach Massenprotesten in Algerien hat der neu gewählte Präsident Abdelmadjid Tebboune angekündigt, mit den Demonstranten verhandeln zu wollen. Kritiker sehen in dem ehemaligen Ministerpräsidenten Tebboune, der im ersten Wahlgang rund 58 Prozent der Stimmen holte, einen Vertreter der alten Machtelite, der dem Militär nahe steht.
"Ich bin bereit für den direkten Dialog mit der Protestbewegung, mit der Person, die sie für den Dialog ausgewählen, um viele Punkt zu klären und das Vertrauen ineinander aufzubauen, den guten Willen wiederherzustellen und mit Gott als unserem Zeuge, für uns ein neues Algerien zu bauen", sagte Tebboune.
Keine EU-Wahlbeobachter vor Ort
Die Wahl in dem ehemaligen französischen Kolonialland war hochumstritten. Wahlbeobachter der EU waren zu der Abstimmung nicht eingeladen. Schon am Wahltag hatte es große Proteste gegeben. Demonstranten werfen der Regierung und dem Militär Korruption und Vetternwirtschaft vor. Sie fordern weitreichende politische Reformen für das Land. Im April war der bisherige Präsident Abdelaziz Bouteflika auf Druck der Demonstranten hin nach 20 Jahren im Amt zurückgetreten.