USA-Iran-Konflikt: Massentrauer und neue Drohungen

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Von Euronews
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Hunderttausende Iraner haben den getöteten General G´hassem Soleimani bei Massenprozessionnen gewürdigt und als Märtyrer hochleben lassen. Die Drohgebärden zwischen den USA und Iran nehmen nicht ab.

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Nach einem Tag der Massentrauer im Iran ist der Leichnam des Generals Ghassem Soleimani in die Hauptstadt Teheran überführt worden.

Hunderttausende hatten zuvor an Zeremonien in den iranischen Städten Ahwas und Maschad teilgenommen. Soleimani starb am Freitag durch einen gezielten US-Drohnenangriff in Bagdad.

Er war der Architekt der iranischen Stellvertreterkriege im Mittleren Osten und wurde von vielen im Westen für den Tod von Hunderten von Amerikanern bei Selbstmordanschlägen und anderen Angriffen verantwortlich gemacht.

Kompletter Ausstieg aus Atomabkommen

Die Regierung in Teheran kündigte an, dass sie sich nicht länger an die Beschränkungen des Atomabkommens von 2015 halten wird. Zuvor hatten sich iranische Abgeordnete im Parlament versammelt und "Tod für Amerika"-Rufe angestimmt.

Irans vollständige Abkehr vom Atomdeal könnte dazu führen, dass das Land seine Produktion von Material für eine Atomwaffe beschleunigt.

Trump beendet Florida-Urlaub

US-Präsident Donald Trump, der persönlich die Tötung von Soleimani angeordnet haben soll, um einen bevorstehenden Angriff abzuwenden, beendete seinen Aufenthalt in Florida und flog nach Washington zurück.

Teheran kündigte bereits Vergeltung für die Tötung Soleimanis an. Auf die Warnung, die USA sollten eine starke Reaktion erwarten, reagierte Trump über Twitter.

"Diese Nachrichten über Medien", schrieb Trump, "werden als Mitteilungen an den US-Kongress dazu dienen, dass, sollte der Iran irgendeine US-Person oder irgendein Ziel treffen, die Vereinigten Staaten schnell und vollständig zurückschlagen werden, und das vielleicht in einer unverhältnismäßigen Art und Weise."

Im Irak, wo der US-Luftangriff in Bagdad als Verletzung der Souveränität des Landes angeprangert wurde, hat das Parlament eine unverbindliche Resolution verabschiedet, in der der Abzug ausländischer Truppen gefordert wird.

Etwa 5.000 US-Soldaten befinden sich im Irak als Teil der internationalen Koalition gegen den Islamischen Staat. Inzwischen entsenden die USA aufgrund der Spannungen mit dem Iran tausende zusätzlicher Truppen in die Region.

Sie werden zunächst in Kuwait stationiert und dann an ihre jeweiligen Einsatzorte verlegt.

Letzter Ausweg Hintertür-Politik?

Inmitten der Drohungen und Gegendrohungen gibt es Gerüchte, dass die Trump-Regierung durch die Hintertür diplomatische Gespräche mit Teheran führen könnte, um das erklärte Ziel einer Deeskalation der Spannungen zu erreichen.

Trumps Kritiker in den USA sagen, der Präsident brauche dringend eine Strategie, um die Möglichkeit eines totalen Krieges einzuschränken.

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