Zuerst hatte sich General Chalifa Haftar gegen den von Russland und der Türkei geforderten Waffenstillstand in Libyen gewehrt. Jetzt der Kurswechsel.
Im Libyen-Konflikt stehen die Zeichen auf Entspannung - zumindest vorerst. Milizenführer Chalifa Haftar, der mit seinen Truppen gegen die von den Vereinten Nationen anerkannte Regierung in Tripolis kämpft, stimmte einer Feuerpause zu. Diese hatten Russland und die Türkei am Mittwoch gemeinsam vorgeschlagen und wurde von Haftar zunächst abgelehnt.
Jetzt erklärte dessen Sprecher, Ahmad al-Mesmari:
"Das Generalkommando der Libysch-Arabischen Streitkräfte verkündet einen Waffenstillstand für das militärische Operationsgebiet in der westlichen Region wirksam ab dem 12. Januar 2020, 00.01 Uhr -unter der Voraussetzung, dass sich die Gegenseite an den Waffenstillstand hält. Jeglicher Verstoß gegen die Waffenruhe wird schwerwiegende Folgen haben."
Haftar wird von Russland unterstützt, die Sarradsch-Regierung von der Türkei.
Suche nach einer Lösung
Unterdessen gingen die diplomatischen Bemühungen um eine Lösung des Konflikts weiter. Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte empfing in Rom den libyschen Regierungschef Fajis al-Sarradsch. Dabei unterstrich Conte, dass Stabilität und Frieden für das libysche Volk Priorität bei den aktuellen Initiativen haben müssten.
In Moskau betonten Bundeskanzerlin Angela Merkel und der russische Präsident Wladimir Putin sich für einen Friedensprozess einsetzen zu wollen. Auch EU-Ratspräsident Charles Michel suchte mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan in Istanbul nach Wegen für eine Deeskalation.