Lehre für Meghan und Harry? Wenn Royals ihr eigenes Geld verdienen

Lehre für Meghan und Harry? Wenn Royals ihr eigenes Geld verdienen
Copyright AP / Matt Dunham
Copyright AP / Matt Dunham
Von Euronews mit AP
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Was machen Meghan und Harry aus ihrer neu gewonnenen Freiheit? Ein Blick auf Europas arbeitende Royals zeigt: Ähnliche Versuche haben schon oft in Tränen geendet.

WERBUNG

Meghans und Harrys Rückzug aus der ersten königlichen Reihe hat in Großbritannien für viel Aufsehen gesorgt. Die beiden wollen künftig ihr eigenes Geld verdienen. Ein Blick auf andere Königshäuser in Europa zeigt: Dass sich Royals Nebenjobs suchen, ist gar nicht so ungewöhnlich.

Niederlande

Zum Beispiel in den Niederlanden: Dort fliegt König Willem-Alexander seit Jahrzehnten regelmäßig als Co-Pilot auf ganz normalen Linienflügen der Fluggesellschaft KLM. Ehefrau Maxima, gebürtige Argentinierin und studierte Ökonomin, hat viele königliche Aufgaben.

Nebenbei ist sie aber auch Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs für Finanzen und kümmert sich zum Beispiel um Projekte in der Entwicklungshilfe.

AP Photo/Jason

Ganz so vorbildlich die Maximas Nebenverdienst waren aber nicht alle im Hause Oranien-Nassau: Willem-Alexanders verstorbener Großvater, Prinz Bernhard, musste sich 1976 wegen eines Bestechungsskandals aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Er hatte Schmiergelder in Millionenhöhe vom amerikanischen Flugzeughersteller Lockheed angenommen.

Belgien

Prinz Laurent, Bruder des belgischen Königs Philippe, kämpft seit Langem mit seiner royalen Rolle und den Pflichten, die sie mit sich bringt. In einem emotionalen Brief aus dem Jahr 2018 schrieb er: "Seit meiner Jugend steht meine ganze Existenz im Dienste meines Bruders, meiner Familie und des Staates. Ich konnte nie arbeiten, wie es mir gefiel, oder Projekte entwickeln, die mir eine gewisse Unabhängigkeit hätten geben können."

Sein Brief war an das belgische Parlament gerichtet: Dieses hatte Laurents staatlichen Einkommen zuvor von rund 300.000 Euro pro Jahr um rund 46.000 Euro gekürzt. Der Grund: Er war bei einem Empfang zum 90. Jahrestag der Gründung der chinesischen Volksarmee in Militäruniform erschienen – ohne Zustimmung der Regierung. Die Kürzung seiner Bezüge bedeute für ihn einen "schweren und kaum zu behebenden Nachteil“, klagte der Prinz. Er habe ja nicht das Recht, sein eigenes Geld zu verdienen.

Norwegen

Prinzessin Märtha Louise, das älteste Kind des norwegischen Königspaars, gab ihren Adelstitel ''Königliche Hoheit'' 2002 auf, als sie den norwegischen Schriftsteller Ari Behn heiratete.

AP File / Lise Aserud
Norwegens Prinzessin Märtha Louise hat viele Leidenschaften. Eine davon: Trabfahren.AP File / Lise Aserud

Märtha verzichtete auf den Titel und sagte, sie wolle die Freiheit haben, ihren privaten Interessen nachzugehen - wie etwa Auftritten in Fernsehen und Theater. Außerdem schrieb sie mehrere Kinderbücher und arbeitet inzwischen als Heilerin.

Nach ihrer Scheidung von Behn veranstaltete sie mit ihrem neuen Partner Durek Verrett Seminare unter dem Titel "Der Schamane und die Prinzessin". Dafür erntete sie viel Kritik. Sie entschuldigte sich und sagte, sie werde ihren königlichen Titel künftig nicht mehr für Berufliches verwenden.

Schweden

Bei seiner Hochzeit mit Schwedens Prinzessin Madeleine winkte dem britisch-amerikanischen Geschäftsmann Christopher O'Neill 2013 ein Königstitel. Doch er winkte ab, um weiterhin als Finanzexperte arbeiten zu können.

Madeleine, das jüngste der drei Königskinder und Vierte in der Thronfolge, erfüllt aber weiter königliche Aufgaben und unterstützt nebenbei Non-Profit-Organisationen. Das Paar und ihre drei Kinder leben mittlerweile in Florida.

Anders Wiklund / TT News Agency via AP
Prinzessin Madeleine und Christopher O'Neill mit Sohn Nicolas im Oktober 2015.Anders Wiklund / TT News Agency via AP

Spanien

Die Mitglieder der spanischen Königsfamilie haben viele Ehrenämter inne. Doch Prinzessin Cristina und ihr heute inhaftierter Ehemann haben ihr Glück zu ihrem Pech auch in der Privatwirtschaft versucht.

Christina arbeitete für die ehemaligen Sparkasse La Caixa und das Aga Khan Development Network. Ihr Ehemann Inaki Urdangarin wurde 2016 verurteilt – es ging um Geldwäsche, Urkundenfälschung und Veruntreuung öffentlicher Gelder in Höhe von 6 Millionen Euro.

Er hatte über ein angeblich gemeinnützige Organisation Großveranstaltungen organisiert, dafür überteuerte Honorare kassiert und sich einen Teil des Geldes in die eigene Tasche gesteckt – und in die von Cristina. Die Prinzessin wurde zwar von allen Vorwürfen freigesprochen, doch der Skandal hat die Königsfamilie schwer belastet.

Großbritannien

Und auch in Harry und Meghans eigener Familie hat der ein oder die andere in der Vergangenheit bereits versucht, beruflich auf eigenen Beinen zu stehen.

Prinz Edward, der jüngste Sohn von Königin Elisabeth II., gründete 1993 eine Fernseh-Produktionsfirma namens Ardent. Doch gut lief das Geschäft nicht, sie wurde im September 2011 wieder aufgelöst. Seine Frau Sophie versuchte nach ihrer Hochzeit 1999 ihre PR-Firma am Laufen zu halten.

Doch bald bekam sie Besuch von Undercover-Reportern und äußerte sich ihnen gegenüber nicht gerade geschickt. Danach wurde ihr vorgeworfen, ihre Beziehungen zum Königshaus für geschäftliche Zwecke zu missbrauchen. 2002 zog sich Sophie 2002 aus dem Geschäftsleben zurück.

Statt aufs Business haben sich Edward und Sophie in den letzten Jahren beide voll auf ihre königlichen Aufgaben konzentriert – und damit scheint es ihnen besser zu gehen. Man darf also gespannt sein, wie Harry und Meghan ihre neue Freiheit bekommen wird.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Kate und William in Aktion: Die Royals backen Bagels

Briten atmen auf: Die Queen ist wieder hoch zu Ross

Royal Baby: Harry und Meghan nennen Sohn "Archie"