Dresden: Steinmeier warnt vor Instrumentalisierung der Luftangriffe

Der sächsische Ministerpräsident Kretschmer, dessen Partnerin, der Herzog von Kent und Steinmeiner bei der Menschenkette zum Gedenken in Dresden
Der sächsische Ministerpräsident Kretschmer, dessen Partnerin, der Herzog von Kent und Steinmeiner bei der Menschenkette zum Gedenken in Dresden Copyright APJens B¸ttner
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Von Carolin Kuter
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Am 75. Jahrestag der Angriffe auf Dresden haben Bundespräsident Steinmeier und der Bürgermeister der Stadt vor einer Instrumentalisierung gewarnt.

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Am 75. Jahrestag der Bombenangriffe auf Dresden haben der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Bürgermeister der Stadt vor einer Instrumentalisierung der Ereignisse gewarnt. 

Oberbürgermeister Dirk Hilbert forderte die Dresdner dazu auf, die schlimmen Erinnerungen als Anreiz zu nutzen: "Wir können diesen Tag der Trauer nur in Würde begehen, wenn wir Hand in Hand dafür einstehen, dass Dresden nicht erneut zerstört wird. Die Zerstörung unserer Stadt beginnt dort, wo Menschen andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ihres Glaubens, ihres Geschlechts oder ihrer Lebensweise feindselig gegenüberstehen."

Steinmeier: Geschichte wurde zu oft "ideologisch zugerichtet"

Steinmeier rief dazu auf, beim Gedenken das Leid der Opfer und Hinterbliebenen in den Mittelpunkt zu stellen - und die Angriffe weder als gerechte Strafe darzustellen noch den rechten Opfermythos zu bedienen. Die Geschichte der britisch-amerikanischen Bombardierung sei zu oft ideologisch zugerichtet worden - auch aktuell wieder. Steinmeier: "Deshalb will ich heute deutlich sagen: Wer heute noch die Toten von Dresden gegen die Toten von Auschwitz aufrechnet; wer versucht, deutsches Unrecht kleinzureden; wer wider besseres Wissen historische Fakten verfälscht, dem müssen wir als Demokratinnen und Demokraten die Stirn bieten, dem müssen wir laut und entschieden widersprechen!"

Bei den Angriffen vom 13. bis zum 15. Februar 1945 wurden laut Historikern 25.000 Menschen getötet - die Opferzahlen wurden vom NS-Regime und auch von Neo-Nazis immer wieder übertrieben. Zuletzt sprach der aus Sachsen stammende AfD-Co-Vorsitzende im Bund, Tino Chrupalla, von 100.000 Toten.

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