Rassistisches Video? RTL wirft Xavier Naidoo aus der Jury

Xavier Naidoo performs during the 2016 Echo Music Awards in Berlin, Thursday, April 7, 2016.  (AP Photo/Markus Schreiber, Pool)
Xavier Naidoo performs during the 2016 Echo Music Awards in Berlin, Thursday, April 7, 2016. (AP Photo/Markus Schreiber, Pool) Copyright Markus Schreiber/AP
Von Kirsten Ripper mit dpa
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Auf Facebook hat sich der Sänger zu den Vorwürfen des #Rassismus geäußert.

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Nach einem Aufschrei im Internet über ein virales, aber offenbar nicht ganz neues Video, hat sich der Mannheimer Sänger Xavier Naidoo verteidigt. Dennoch hat der Sender RTL am Mittwochabend angekündigt, dass Naidoo nicht mehr in der DSDS-Jury mitmachen darf.

In dem umstrittenen Video sagt Naidoo: "Ich hab' fast alle Menschen lieb, aber was, wenn fast jeden Tag ein Mord geschieht, bei dem der Gast dem Gastgeber ein Leben stiehlt, dann muss ich harte Worte wählen. Denn keiner darf meine Leute quälen."

Schon in den vergangenen Jahren war Naidoo wegen Nähe zu Reichsbürgern und anderen verfassungsfeindlichen Tendenzen in die Kritik geraten.

Zahlreiche User werfen dem Sänger Rassismus vor. Wer das Video wann ins Netz stellte, war zunächst unklar. Der TV-Sender RTL, für den Naidoo derzeit in der Jury von «Deutschland sucht den Superstar» (DSDS) sitzt, hatte Naidoo zuvor aufgefordert, sich zu dem Video zu erklären.

Auf Twitter gibt es sogar Reaktionen in gesungener Form. Sibel Schick trällert: "Hab Dein Video gesehen, Naidoo. Sag mal, Junge, was laberst Du? Hast Du mit nem Nazi gefrühstückt? Halt die Fresse, Du dummes Stück."

In einem Post, den RTL zuvor über Twitter verbreitet hatte, hieß es: «1. Wir distanzieren uns von jeglicher Form von Rassismus 2. Auch wir sind irritiert von dem aufgetauchten Video 3. Wir erwarten klare Antworten von Xavier #Naidoo.»

Sehr klar war die Erklärung von Xavier Naidoo auf Facebook allerdings nicht. Er schreibt: "Ich setze mich seit Jahren aus tiefster Überzeugung gegen Ausgrenzung und Rassenhass ein. Liebe und Respekt sind der einzige Weg für ein gesellschaftliches Miteinander.

Das bedeutet für mich aber auch, dass alle in der Verantwortung sind, wachsam gegenüber Angriffen auf ein friedliches Miteinander aller Menschen zu sein, egal aus welcher politischen Richtung und ungeachtet der Herkunft. Unsere Demokratie muss wehrhaft sein, um auch weiterhin ein Leben in Frieden und Eintracht führen zu können. Ich gehe nicht zuletzt als Christ fest davon aus, dass der weit überwiegende Anteil der Menschheit dies auch will. Tragische Gewalttaten wie etwa in Chemnitz, Halle, Hanau und andernorts gilt es zu verhindern; es kann auch nicht sein, dass etwa jüdische Schulkinder verstärkt Angst vor antisemitischen Übergriffen haben müssen. Auch meine Familie kam als Gast nach Deutschland und hat sich natürlich an Recht und Moralvorstellungen des Gastgebers gehalten. Diese Selbstverständlichkeit sollte für alle gelten - auch wenn nur ein sehr kleiner Teil dies missverstanden hat. Aber gerade dieser kleine Teil belastet alle anderen, die hierdurch in “Sippenhaft“ genommen und durch eine erschreckende Zunahme an Gewaltakten in Gefahr gebracht werden.“

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