Merkel: "Auf soziale Kontakte verzichten" - Aktionen folgen...

Germany Virus Outbreak
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Von Kirsten Ripper mit dpa, AP, AFP
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Inzwischen gibt es in Deutschland 6 Todesfälle - nach einer Krisensitzung in Berlin haben Merkel und Söder einen Aktionsplan vorgestellt.

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Nach einer Krisensitzung mit den Regierungschefs der Länder hat Angela Merkel einen Coronavirus-Aktionsplan vorgestellt. Inzwischen sind mindestens sechs mit Covid-19 infizierte Menschen in Deutschland gestorben. Vier davon kommen aus Nordrhein-Westfalen, die sechste Tote ist eine 78-Jährige aus dem Kreis Heinsberg. Das gab der am schlimmsten betroffene deutsche Landkreis bekannt.

Das Robert-Koch-Institut zählt mittlerweile mehr als 2.369 bestätigte Fälle. Die Zahlen des RKI und die aller Bundesländer liegen zum Teil um einige hundert PatientInnen auseinander.

In Bayern gab es an diesem Donnerstag einen ersten Toten, der mit Covid-19 infiziert war. Wie das bayrische Gesundheitsministerium mitteilte verstarb der 80-Jährige in einem Krankenhaus in Würzburg.

"Wir haben es - und das zeigen die neuesten Zahlen - mit einem sogenannten dynamischen Ausbruchsgeschehen zu tun, das heißt: die Zahl der infizierten Personen steigt sehr stark an. Und deshalb ist heute noch einmal in schärferer Form gesagt worden, dass wo immer es möglich ist, auf soziale Kontakte verzichtet werden soll."
Angela Merkel
Deutsche Kanzlerin

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder unterstrich die Entschlossenheit, die Wirtschaft zu unterstützen. Es gehe um den Erhalt der Liquidität, damit Unternehmen nicht reihenweise zumachen müssten. Er sagte weiter:

"Was auch ganz wichtig war, ist die Zusage von uns allen "Whatever it takes" hat mal jemand gesagt in der Eurokrise. Was immer notwendig ist, werden wir tun - Bund und Länder, wir werden tun, was notwendig ist, um wirtschaftliche Stabilität zu erhalten."

Wie Angela Merkel ankündigte, sollen auch Krankenhäuser finanziell unterstützt werden.

- ENTLASTUNG DER KRANKENHÄUSER:

Um die Krankenhäuser für die Versorgung von schwer erkrankten Corona-Patienten zu entlasten, sollen - soweit medizinisch vertretbar - alle planbaren stationären Behandlungen und Operationen auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Die dadurch entstehenden wirtschaftlichen Folgen für die Krankenhäuser werden seitens der gesetzlichen Krankenkassen ausgeglichen. Zudem gibt es einen Bonus für jedes Intensivbett, das zusätzlich vorgehalten wird. Die Krankenhäuser werden aufgefordert so zu planen, dass die Kapazitäten der Intensiv- und Beatmungsbetten in ihren Kliniken gestärkt werden.

- VERANSTALTUNGEN:

Alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern sowie alle «nicht notwendigen Veranstaltungen» unter 1000 Teilnehmern sollen abgesagt werden.

- KINDERGÄRTEN, SCHULEN, UNIVERSITÄTEN:

In Regionen mit besonders starker Verbreitung des Virus sind die Verschiebung des Semesterbeginns an den Universitäten sowie die vorübergehende Schließung von Kindergärten und Schulen, etwa durch ein Vorziehen der Osterferien, eine weitere Option. Die Entscheidungen werden die einzelnen Länder treffen.

- HILFE FÜR ÄLTERE UND KRANKE:

Bund und Länder verstärken ihre Bemühungen, besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen - Ältere und chronisch Kranke - aufzuklären, ihnen Handlungsempfehlungen zu geben und sie zu schützen. Dazu gehören Konzepte für Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegedienste, gezielt Informationen an diese Gruppen zu geben.

- WIRTSCHAFT:

Zur Stützung der Wirtschaft kündigte Merkel weitere «umfassende» Maßnahmen an, ohne Details zu nennen. Verkündet werden die Maßnahmen an diesem Freitag von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Finanzminister Olaf Scholz (SPD).

- KOORDINATION:

Bund und Länder wollen bei der Bewältigung der Epidemie eng zusammenarbeiten. Das gilt für die Gesundheits- und Innenminister, die Krisenstäbe, sowie den Chef des Bundeskanzleramts und der Staats- und Senatskanzleien der Länder. Deutschland strebt auch innerhalb Europas - insbesondere mit seinen Nachbarländern - eine enge Abstimmung an.

Deutschland hat jetzt auch an der Grenze zu Frankreich Kontrollen eingeführt.

Die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus hat sich in Deutschland auf sechs erhöht. Vier davon kommen aus Nordrhein-Westfalen, die sechste Tote ist eine 78-Jährige aus dem Kreis Heinsberg. Das gab der am schlimmsten betroffene deutsche Landkreis bekannt.

Das Robert-Koch-Institut zählt mittlerweile mehr als 2.369 bestätigte Fälle. Die Zahlen des RKI und die aller Bundesländer liegen zum Teil um einige hundert PatientInnen auseinander.

In Bayern gab es an diesem Donnerstag einen ersten Toten, der mit Covid-19 infiziert war. Wie das bayrische Gesundheitsministerium mitteilte verstarb der 80-Jährige in einem Krankenhaus in Würzburg.

Auch für Deutschland fordern viele inzwischen umfassendere Schließungen von Schulen - wie sie jetzt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angekündigt hat.

In Berlin gibt es inzwischen 123 Menschen, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben. Auch in Hessen sind die Zahlen deutlich gestiegen.

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Angesichts der steigenden Fallzahlen plädiert der Virologe und Coronavirus-Experte Christian Drosten dafür, nur noch ältere Menschen und Risikopatienten zu testen. Der Vorschlag des Forschers der Berliner Charité erinnert an die Methoden der sogenannten "Triage", die bereits in der Krisenregion Norditalien durchgeführt werden müssen und von den überarbeiteteten Ärzten dort angewandt werden.

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