Kampfstierzüchter fürchten das Aus: Für sich, die Tiere und Stierkampf

Die Stierkampfindustrie in Spanien darbt seit Jahrzehnten, sie verliert an Popularität, sieht sich zunehmendem Widerstand von Tierschutzorganisationen gegenüber. Aber die COVID-19 Pandemie könnte dem Stierkampf einen letzten, tödlichen Stoss gegeben haben. Stierkampffeste sind abgesagt. Die Arena Las Ventas in Madrid, die Kathedrale der Stierkampfarenen, ist verwaist. Stierzüchter befürchten, dass mit dem Ende Ende des Stierkampfes auch die Kampfstiere verschwinden.
In der spanischen Dehesa, vor Tausenden von Jahren, begann die Geschichte des Stierkampfes: Mit einer uralten Rinderrasse, die der Mensch nie ganz zähmen konnte.
Seit einem Jahrhundert züchtet die Familie von Fernando Guzman Kampfstiere.
Fernando besitzt hundert von weltweit nur 100.000 Exemplaren dieser Rasse. Eine Population von der Größe des bedrohten afrikanischen Gorillas. Freilaufend aufgezogen, spielen sie eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der Umwelt.
Seine Stiere waren bereit für die Arena. Aber durch die Covid19-Sperren sind alle Stierkampffeste in Spanien ausgesetzt. Eine 4,5 Milliarden Euro Industrie darbt. Nun könnte Covid-19 der letzte Nagel zum Sarg dieser historischen, aber umstrittenen Tradition sein. Die Züchter haben nach anderen Wegen gesucht, um die Kampfstiere zu retten, so durch den Tourismus, aber auch der ist auf Eis gelegt. Doch Fernando hofft, dass der Stierkampf gestärkt zurückkehren wird - nach der Pandemie.
Las Ventas in Madrid: die größte Arena Spaniens steht leer.
Die Absage der Stierkampfsaison wird einen Verlust von 400 Millionen Euro für die Stadt Madrid zur Folge haben. Bald werden wieder Freiluftveranstaltungen erlaubt sein, aber nur mit ernsthaften Kapazitätsbeschränkungen
Auf der Koppel harren diese Stiere ihres Schicksals. Wenn es dieses Jahr nicht die Arena ist, dann der Schlachthof. Ihre Rasse sieht sich dem möglichen Aussterben gegenüber - nur eines ist sicher. Diese Stiere werden bis zum Ende kämpfen.