Reiseleiter Milton Siloma sieht ganz allein den Gnu-Herden zu. Wegen der Coroanvirus-Pandemie bleiben die Touristen weg.
Es ist ein atemberaubender Anblick, der vor der Coronakrise Massen an Touristen aus der ganzen Welt anzog, die größte Wildwanderung der Welt.
Von September bis November ziehen Herden aus der Serengeti durch das Naturschutzgebiet Masai Mara in Kenia.
Doch Reiseleiter Milton Siloma ist heute allein: "Ganz alleine hier zu sein, wegen der Coronavirus-Pandemie, das zeigt, wie schwer sie uns wirklich schwer getroffen hat."
Diese Wanderungen unternehmen die Tiere je nach Trocken- und Regenzeit.
Wegen der Coronavirus-Pandemie bleiben die Touristen weg, und die Menschen, die von den Einkünften des Tourismus lebten, ihnen bleibt nichts mehr. Es gibt jetzt weit mehr Fälle von Wilderei, weil die Menschen nichts zu essen haben.
James Sindiyo ist im Naturschutzgebiet für die Sicherheit zuständig. Er sagt: "Die Menschen in den umliegenden Gemeinden sind verzweifelt, und da kommt es schon vor, dass sie wilde Tiere jagen. Auch Handel mit Wildfleisch. Sie tun alles, um an Fleisch zu kommen."
Kadele Kasare ist ein Maasai. Er lebt in der Nähe des Naturschutzgebiets in einem Dorf aus Lehmhütten. Die Touristen kauften Souvenirs und zahlten für Tanzvorführungen. Jetzt haben er und sein Dorf Probleme: "Unser größtes Problem ist Nahrung, Essen. Wir bekommen kein Geld mehr von den Touristen. Wir haben unser Vieh verkauft, doch auch die Viehmärkte sind wegen des Virus geschlossen."
Nach Angaben der John-Hopkins-Universität gibt es in Kenia mehr als 20.000 mit dem Coronavirus Infizierte und 325 Tote. Diese Zahlen sagen jedoch wenig aus, die Dunkelziffer ist viel höher.