Der Pandemie zum Trotz: Kreml holt Militärparade am 24. Juni nach

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Von Euronews mit AP
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Die Siegesfeier am 9. Mai war mit einer Zeremoinie am Gra´b des unbekannten Soldaten in Moskau denkbar bescheiden ausgefallen.

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Auf dem Roten Platz in Moskau sollte eigentlich am 9. Mai die große Militärparade zum 75. Jahrestag des Sieges Russlands über Nazi-Deutschland stattfinden. Dann machten in die Höhe schnellende Coronavirus-Infektionen dem Kreml einen Strich durch die Rechnung.

Doch nun steht der Ausweichtermin 24. Juni fest, denn ganz auf die Feierlichkeiten zu verzichten, kam Präsident Wladimir Putin trotz der Pandemie nicht in den Sinn.

Er sagte in einer vom Staatsfernseheh übertragenen Ansprache: "Ich befehle, mit den Vorbereitungen für die Militärparade zu Ehren des 75. Jahrestages des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg zu beginnen - in der Hauptstadt Russlands, in Moskau, und anderen Städten."

Bescheidene Feier am 9. Mai

Am 9. Mai war die Siegesfeier in denkbar kleinem Rahmen am Moskauer Grab des unbekannten Soldaten abgehalten worden.

In einer Rede an die Nation unterstrich Putin, der 9. Mai bleibe der höchste und wertvollste Feiertag in Russland.

Das einzige Problem: Moskau ist weiterhin das Epizentrum der Covid-19-Infektionen in Russland. Die Behörden setzen auf großflächige Desinfektion und umfassende Kontrollmechanismen zur Eindämmung der Pandemie.

Seit dem 12. Mai sind Gesichtsmasken und auch Handschuhe Pflicht beim Einkaufen und der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.

Der Moskauer Bürgermeister verlängerte die Ausgangsbeschränkungen in der Hauptstadt bis Ende Mai.

Höhepunkt wirklich überschritten?

Putins Verkündung des neuen Feierdatums fiel auf den Tag mit der höchsten Zunahme an Coronavirus-bedingten Todesfällen. Durch die 174 Toten stieg die Gesamtzahl der Verstorbenen am Dienstag auf 3.807. Gleichzeitig erklärte Putin den Höhepunkt der Pandemie für überschritten.

In Russland gibt es nach Berechnungen der Johns-Hopkins-Universität über 380.000 Infizierte. Das ist die weltweit dritthöchste Anzahl an Coronavirus-Infektionen hinter den USA und Brasilien.

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