Wasser-Demo für Kultur in Berlin läuft aus dem Ruder: "Wir möchten uns entschuldigen"

"Stimmt was mit Euch nicht?" und "Club der Egoisten" - es hagelt Kritik im Internet nach der riesigen Rave-Party zur Unterstützung der Club-Kultur in Berlin. An die 3.000 TeilnehmerInnen waren bei warmem Sommerwetter in etwa 400 Booten auf dem Landwehrkanal zu der auf Facebook angekündigten Veranstaltung "Ravekultur Retten! Wasserdemo - Rebellion der Träumer" gekommen - so als gäbe es keine Corona-Regeln. Zum Träumen fanden viele die Techno-Party gegenüber vom Urban-Krankenhaus aber nicht.
Eigentlich hatte die "Rebellion der Träumer" schon an das Coronavirus gedacht: "Damit es kein Superspreader Event wird möchten wir euch unbedingt darum bitten, Gesichsbedeckungen mitzunehmen, Abstand zueinander zu halten und in jedem Boot maximal Mitglieder von 2 Haus- und Knutschgemeinschaften an Board zu nehmen! Bitte geht respektvoll miteinander um und lasst allen Leuten ihren Space!"
Zwar ist die Teilnehmerzahl für Veranstaltungen im Freien in Berlin nicht mehr begrenzt. Dennoch haben sich die Veranstalter inzwischen entschuldigt. Mit so vielen Party- und Protest-TeilnehmerInnen hatten sie eigenen Angaben zufolge nicht gerechnet. "Wofür wir uns ganz deutlich entschuldigen möchten, ist der mehr als schlecht gewählte und symbolisch völlig unangemessene Demo-Endpunkt vor einem Krankenhaus. Das hätten wir und die anderen beteiligten Akteure besser machen müssen." schreiben die Inititatoren.
Von der hohen Teilnehmerzahl vor allem bei der Endkundgebung sei man völlig überrascht gewesen. Die Wasserdemo sei explizit mit Hinsicht auf Abstandsregelungen gewählt worden.
Die Polizei Berlin schrieb in ihrem Bericht, dass die Versammlung angemeldet war und von der Wasserschutzpolizei begleitet wurde. Bis zu 400 Schlauchboote schlossen sich dem Zug an, am Endpunkt in der Nähe der Hobrechtbrücke in Kreuzberg seien teilweise mehr als 1.500 Menschen auf den Booten gewesen. Da die Abstände trotz Aufforderung der Organisatoren nicht eingehalten wurden, habe der Anmelder die Versammlung beendet. Es dauerte bis rund 21 Uhr bis alle Teilnehmer Spree und Landwehrkanal mit ihren Booten verließen.
Hier einige Reaktionen auf Twitter.