Vom Tate-Modern-Balkon gestoßen: Jugendlicher für Mordversuch an 6-Jährigem vor Gericht

Jonty Bravery bei seiner Festnahme im Dezember 2019
Jonty Bravery bei seiner Festnahme im Dezember 2019 Copyright Metropolitain Police Handout/AFP
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Von Alessio Dell'Anna mit AFP
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Der junge Mann hatte bei seiner Festnahme erklärt, Stimmen hätten ihn dazu aufgefordert, Menschen zu verletzen oder zu töten. Er stieß den 6 Jahre alten Franzosen vom Balkon des 10ten Stocks des Museums in Zentrum Londons.

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Ein britisches Gericht wird das Urteil für einen 18-Jährigen bekanntgeben, der im vergangenen August einen französischen Jungen aus dem zehnten Stock der Tate Modern in London gestoßen hat.

Der Sechsjährige, der mit seiner Familie London besuchte, fiel 30 Meter tief auf das Dach des fünften Stockwerks des Museums im Zentrum Londons.

Er erlitt eine Gehirnblutung und mehrere Brüche an Wirbelsäule, Beinen und Armen.

Jonty Bravery bekannte sich im Dezember im Old Bailey, dem Londoner Strafgerichtshof, des Mordversuchs für schuldig.

"Ich glaube, ich habe jemanden getötet, ich habe ihn einfach vom Balkon geworfen", soll er nach der Tat Berichten zufolge zu einem Museumsangestellten gesagt haben.

Er wurde von anderen Museums-Besuchern umzingelt und anschließend verhaftet.

Ermittlern zufolge hat Bravery behauptet, Stimmen in seinem Kopf hätten ihm befohlen, Menschen zu töten oder zu verletzen. Der heute 18 Jahre alte junge Mann ist Autist.

Bei einer gemeinsamen Recherche der BBC und der Daily Mail wurden Aufnahmen enthüllt, in denen Bravery ein Jahr vor dem Vorfall in der Tate seinen Betreuern von den Plänen erzählt.

In dem Mitschnitt sagt Bravery, dass er seine Lage satt hat und ins Gefängnis will.

Die spezialisierten Betreuer der Agentur Spencer & Arlington, die sich zum Zeitpunkt um Bravery kümmerte, bestritten allerdings, Kenntnis von seinen Absichten gehabt zu haben.

Langer Weg der Rehabilitation

Das französische Kind, das im September nach Frankreich zurückkehrte, erlangte später im Jahr 2019 wieder die Fähigkeit zu sprechen.

Seine Eltern haben eine GoFundMe-Seite für seine Behandlung eröffnet, die über 230.000 Euro eingebracht hat.

Dort hat die Organisatorin einen Brief der Eltern veröffentlicht, in dem sie von den Fortschritten ihres Sohnes berichten. In dem Schreiben wird klar, dass der Junge noch einen langen Weg vor sich hat, bevor er wieder ein normales Leben führen kann.

"Seine Sätze sind immer Silbe für Silbe zerhackt, weil es ihm noch an Atem und Muskeltonus fehlt. Wir verstehen nicht immer alles, was er sagt, vor allem wenn er müde ist, aber er drückt sich immer besser aus.

Was das Essen betrifft, so ändert sich nichts, aber man hatte uns gesagt, dass es sehr, sehr lange dauern kann (1 bis 3 Jahre), bis er alles essen kann (z.B. Reis, Linsen oder Kuchen) und vor allem, bevor er trinken kann."

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