Nach langem Ringen hat sich der UN-Sicherheitsrat doch noch auf eine eingeschränkte Fortsetzung der humanitären Syrienhilfe geeinigt.
Nach langem Ringen hat sich der UN-Sicherheitsrat doch noch auf eine eingeschränkte Fortsetzung der humanitären Syrienhilfe geeinigt. Das mächtigste UN-Gremium stimmte für einen deutsch-belgischen Resolutionsvorschlag. China und Russland enthielten sich.
In einer Videokonferenz übte Deutschlands Botschafter Christoph Heusgen scharfe Kritik.
Der russische Vertreter Dmitri Poljanski warf Deutschland und Belgien vor, bei den Verhandlungen ungeschickt und respektlos gehandelt zu haben. Kritik an Russland warf er zurück.
Russlands Forderung berücksichtigt
Die angenommene Regelung sieht die Offenhaltung von nur noch einem Grenzübergang aus der Türkei für Hilfslieferungen nach Nordsyrien über einen Zeitraum von 12 Monaten vor. Das entspricht in einem Kernpunkt den Forderungen Russlands. Moskau, das eines der wichtigsten Verbündeten Syriens ist, hatte in den vergangenen Tagen mehrere deutsche Vorschläge mit zwei Grenzübergängen zusammen mit China durch Vetos verhindert.
Hintergrund ist eine seit 2014 bestehende UN-Resolution, die in der Nacht zu Samstag nach sechs Jahren zunächst ausgelaufen war. Sie erlaubte es den Vereinten Nationen, wichtige Hilfsgüter über Grenzübergänge auch in Teile Syriens zu bringen, die nicht von der Regierung kontrolliert werden.
2,8 Millionen benötigen humanitäre Hilfe
Nach russischem Widerstand wurden die einst vier Übergänge Anfang des Jahres bereits auf zwei reduziert - seitdem hat sich die Versorgungslage für einige Regionen Hilfsorganisationen zufolge deutlich verschlechtert. Im Nordwesten Syriens sind nach UN-Angaben 2,8 Mio. Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.