UN-Generalsekretär António Guterres hat die jüngsten israelischen Luftangriffe auf Syrien verurteilt und fordert alle Konfliktparteien zu größtmöglicher Zurückhaltung auf. Seit Tagen kommt es in Syrien zu tödlichen Auseinandersetzungen zwischen drusischen Kämpfern und regierungsnahen Milizen.
UN-Generalsekretär António Guterres hat die jüngsten israelischen Luftangriffe auf Syriens Hauptstadt Damaskus verurteilt.
In Syrien kommt es seit Tagen zu tödlichen Auseinandersetzungen zwischen regierungsnahen Truppen und drusischen Kämpfern. Israel hatte die Angriffe auf Syrien mit dem Schutz der drusischen Minderheit erklärt.
Wie UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Freitag mitteilte, verfolge Guterres die Berichte über Gewalt in den Vororten von Damaskus und im Süden Syriens "mit großer Sorge". Guterres verurteile jegliche Gewalt gegen die Zivilbevölkerung aufs Schärfste.
Jüngste Gewaltwelle in Syrien
In den vergangenen Tagen sind bei Kämpfen zwischen drusischen Kämpfern und regierungsnahen Milizen nahe Damaskus mehr als hundert Menschen ums Leben gekommen.
Die syrische Regierung machte "gesetzlose Gruppen" für die Kämpfe verantwortlich, während Drusenführer Hikmat al-Hidschri die Regierung der Unterstützung extremistischer Milizen beschuldigte.
Am Freitag führte das israelische Militär dann einen Luftangriff auf Ziele rund um den Präsidentenpalast in Damaskus durch. Israel hatte zuvor die syrische Regierung gewarnt nicht auf von Drusen bewohnte Dörfer im Süden Syriens vorzurücken. Laut Israels Verteidigungsministers sei man dem Schutz der Drusen verpflichtet.
Aufruf zur Zurückhaltung
Guterres forderte alle beteiligten Parteien zu größtmöglicher Zurückhaltung auf, um eine weitere Eskalation des Konflikts zu verhindern.
Der UN-Generalsekretär zeigte sich zudem ermutigt von den Bemühungen Syriens, die Gewalt im eigenen Land einzudämmen und Stabilität zu sichern. Er nahm die Erklärung des syrischen Interimspräsidenten Ahmed al Sharaa zur Kenntnis, der dem "Dialog und der Zusammenarbeit im Rahmen der nationalen Einheit‘" Vorrang einräumt.
Menschenrechtsexperten warnen
Auch UN-Menschenrechtsexperten zeigten sich angesichts der jüngsten Gewaltwelle in Syrien „zutiefst beunruhigt“.
Die Untersuchungskommission zu Syrien warnte, dass die anhaltenden Kämpfe und die israelischen Luftangriffe das Risiko einer weiteren Zersplitterung und einer zunehmenden Gefährdung der Zivilbevölkerung verstärken.
Die UN-Kommission betonte die Verantwortung für den Schutz der Zivilbevölkerung würde weiterhin bei der Übergangsregierung liegen. Sie drängte zudem auf glaubwürdige Untersuchungen mutmaßlicher Übergriffe. „Die Straffreiheit für schwere Verstöße war in der Vergangenheit eine ständige Triebkraft des Konflikts in Syrien und darf nicht fortbestehen“, so die Kommission.