"Härteres Nowitschok": Nawalny hätte im Flugzeug sterben sollen (DER SPIEGEL)

Alexej Nawalny (2019)
Alexej Nawalny (2019) Copyright Dmitri Lovetsky/Copyright 2019 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews
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Das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL zitiert den BND-Chef mit neuen Erkenntnissen zur Vergiftung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny.

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In Berlin gibt es offenbar neue Erkenntnisse im Vergiftungsfall des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny. Der 44-Jährige hätte im Flugzeug auf dem Weg von Omsk in Sibirien nach Moskau sterben sollen. Das hat - wie DER SPIEGEL berichtet - offenbar die Rekonstruktion der Ereignisse durch die deutschen Behörden ergeben.

Zur Vergiftung Nawalnys sei laut dem Chef des deutschen Bundesnachrichtendienstes BND - den DER SPIEGEL zitiert - "härteres" Nervengift eingesetzt worden als das bisher bekannte Nowitschok. Das soll der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, in geheimer Runde schon in der vergangenen Woche erklärt haben.

Zudem gehen die Behörden in Deutschland - laut dem SPIEGEL - immer mehr davon aus, dass der russische Inlandsgeheimdienst FSB in die Vergiftung Nawalnys verwickelt gewesen sein muss. Dafür spreche auch der Einsatz eines weiterentwickelten Giftstoffes.

Alexej Nawalny ist vor einigen Tagen in der Charité in Berlin aus dem Koma erwacht. Es hieß der Oppositionspolitiker sei ansprechbar.

Im Fall Nawalny pocht die deutsche Bundesregierung auf Geheimhaltung. Allerdings wollen Behörden in Berlin einem Rechtshilfegesuch aus Russland Folge leisten. Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft erklärte, man sei von der Senatsverwaltung für Justiz beauftragt worden, Rechtshilfe zu leisten.

Auskünfte zu Nawalny solle es aber nur geben, wenn der 44-jährige Oppositionspolitiker einverstanden ist.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte zum Fall Nawalny: "Wir müssen Nachforschungen anstellen. Jetzt kommt heraus, dass all diejenigen, die Navalny nach Deutschland begleitet haben, langsam auch nach Deutschland ziehen. Das ist sehr unangenehm und führt zu ernsten Gedanken. Es liegt daher im Interesse unserer deutschen Kollegen, ihren Ruf zu schützen und alle notwendigen Informationen zu liefern, die irgendwie Licht in ihre absolut unbegründeten Anschuldigungen bringen würden."

Der Kreml willl im Fall Nawalny eigene Ermittlungen erst einleiten, wenn Beweise zu Nawalnys Vergiftung vorliegen. Russische Ärzte hatten lediglich eine Stoffwechselstörung diagnostiziert.

Die deutsche Regierung sieht es als zweifelsfrei erwiesen an, dass dass Nawalny mit dem Kampfstoff Nowitschok vergiftet worden ist.

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