Warum können Alltagsmasken wie ein Impfstoff gegen Covid-19 wirken?

Alltagsmasken
Alltagsmasken Copyright Michael Probst/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
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Von Kirsten RipperEuronews mit NEJM
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In einem Beitrag im NEJM erklärt die Forscherin Monica Gandhi, wie Alltagsmasken dafür sorgen können, dass eine Immunität gegen das Coronavirus erreicht werden kann.

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Die Professorin Monica Gandhi von der UCSF (University of California, San Francisco) hat das Ergebnis ihrer Studie in Form einer Frage formuliert: "Kann Maskentragen eine grobe Impfung sein bis wir einen wirklichen Impfstoff haben?" Und die Forscherin erklärt ihre Theorie zum Eindämmen von Covid-19 in wenigen Worten: Das Tragen von Masken verringert die Virenlast - die verbreitet wird - und erhöht die asymptomatischen Infektionen. Eine asymptomatische Ansteckung führt zu stärkeren T-Zellen und eine gewisse Zeit zur Immunität gegen das Coronavirus.

Die ersten Impfstoffe funktionierten nach dem Prinzip, dass zur Immunisierung der PatientInnen geringe Mengen des Krankheitserregers gespritzt wurden. Diese sorgen dafür, dass durch eine milde Form der Krankheit Antikörper gebildet werden.

Ihre Theorie haben Monica Gandhi und George W. Rutherford im "New England Journal of Medecine" veröffentlicht.

Dazu vorstellen können wir uns Menschen, die alle mit Alltagsmasken in einem Bus oder in einer U-Bahn sitzen oder im Supermarkt einkaufen. Wer mit Maske einem mit SARS-CoV-2-Infizierten begegnet, wird dank Mund-Nase-Schutz nur einem geringen viralen Inokulum - also nur einer geringen Menge von Viren - ausgesetzt.

Falls sich die Theorie bestätigt, dass Menschen, die einer weniger starken Virendosis ausgesetzt sind, auch weniger stark erkranken, dann könnte das einen sehr positiven Effekt haben. Durch eine leichte Reaktion des Immunsystems oder eine leichte Erkrankung, wird die Produktion von Antikörpern gegen das Coronavirus bewirkt.

Danach wäre die betroffenen Person dann - zumindest für eine gewisse Zeit - immun gegen Covid-19.

In einem Tweet vom 1. September sieht Monica Gandhi ihre Theorie auch durch die neuen hohen Fallzahlen bei geringer Sterblichkeit in Spanien bestätigt, wo vielerorts eine Maskenpflicht besteht. Die Wissenschaftlerin aus San Francisco geht davon aus, dass dort bereits viele Menschen immun sind gegen das Coronavirus.

Monica Gandhi schreibt auch: "Letztlich geht es bei der Bekämpfung der Pandemie darum, sowohl die Übertragungsraten als auch den Schweregrad der Krankheit zu senken. Zunehmende Evidenz deutet darauf hin, dass ein generelles Maskentragen beiden Zielen zugute kommen könnte."

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