Corona-Krise: Droht der nächste Engpass bei Einmalhandschuhen?

Inspektion von Einmalhandschuhen in Kuala Lumpur, Malaysia, 26.8.2020
Inspektion von Einmalhandschuhen in Kuala Lumpur, Malaysia, 26.8.2020 Copyright AP Photo/Vincent Thian
Von Euronews
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Bei der ersten Corona-Welle im Frühjahr gab es keine Masken, nun droht offenbar ein Mangel an Einmalhandschuhen.

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Nach dem Maskenengpass im Frühjahr droht nun eine Verknappung bei den Einmalhandschuhen. Bereits jetzt sind die Preise um ein Zigfaches gestiegen - diese Situation dürfte sich weiter verschärfen, auch im kommenden Jahr, sollte die Zahl der Coronavirus-Infektionen weiter ansteigen.

Ein Grund dafür ist die steigende Nachfrage - Gummihandschuhe gelten als Verbrauchsmaterial, Pfleger und Krankenschwestern benötigen bis zu 30 Paar am Tag. Anders als bei Masken gibt es hier weniger Spielraum zum Improvisieren. Aus Infektionsschutzgründen sind Handschuhe bei jedem Kontakt vorgeschrieben. 

Schon Ende August hatte die Stuttgarter Zeitung berichtet, dass Handschuhe in Senioren-und Behindertenheimen zur Mangelware werden. Die Preise dafür seien um ein Zehnfaches gestiegen. 

Wie der Spiegel berichtet, rechnen die Handschuh-Lieferanten mit Preisen von bis zu 20 Euro für eine Packung von 100 Handschuhen. Der Normalpreis liegt bei 2,50 Euro. Der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes für Süddeutschland habe Pflege- und medizinische Einrichtungen dazu aufgerufen, dringend ihre Bestände prüfen und und "entsprechende Beschaffungen" einzuleiten. Doch selbst dann ist nicht sicher, dass die Liefermenge ausreicht, wenn sich die Corona-Lage weiter verschärften sollte.

Was die Herstellung von Gummihandschuhen betrifft, ist Deutschland von Asien abhängig, denn dort werden die meisten Nitril- und Latexhandschuhe hergestellt. Neben dem Eigenbedarf, der ebenfalls gestiegen ist, haben auch zahlreiche Lieferanten große Bestände an Handschuhen aufgekauft. Ein neues Problem ist zudem die steigende Anzahl an falsch deklarierten Produkten -Spekulanten versuchen, aus der Materialknappheit Geld zu schlagen.

Weitere Quellen • Spiegel, Stuttgarter Zeitung

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