90 Minuten im O-Ton: So lief das TV-Duell zwischen Trump und Biden

US-Präsident Donald Trump
US-Präsident Donald Trump Copyright Julio Cortez/AP Photo
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Von euronews
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Beim ersten Mal ging es chaotisch zu. Beim zweiten und letzten TV-Duell zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden haben sich beide weitgehend an die Spielregeln gehalten. Der Republikaner Trump und der Demokrat Biden schenkten sich jedoch nichts.

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Sie können es also doch: Präsident Donald Trump und sein Herausforderer Joe Biden haben sich in der Sache und auch persönlich scharf angegriffen, aber das TV-Duell versank dieses Mal nicht im Chaos. Neue Regeln und auch ein bisschen mehr Zurückhaltung.

Im oben eingebetteten Video können Sie sich die Debatte komplett und im englischen Original anschauen.

Trumps ließen dieses Mal streckenweise eine echte Debatte zu. Für beide Kandidaten war es zwölf Tage vor der Wahl eine der letzten Gelegenheiten, Millionen Amerikaner direkt in ihren Wohnzimmern zu erreichen. Biden griff Trump in der Sache an, der Präsident wiederum wollte mit unbestätigten Korruptionsvorwürfen gegen Biden punkten.

Besonders klar war der Kontrast der beiden Kandidaten bei dem Thema zu erkennen, das derzeit wohl allen Amerikanern wichtig sein dürfte: Die Eindämmung der Coronavirus-Pandemie. Der Republikaner Trump habe beim Krisenmanagement versagt und trage für die mehr als 220 000 Corona-Toten im Land Verantwortung, warf ihm der Demokrat Biden vor. "Niemand, der für so viele Todesfälle verantwortlich ist, darf Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika bleiben", sagte Biden. Eine effektiveres Management der Pandemie hatte etwa 100 000 Menschenleben retten können.

Biden warnte in düsterem Ton vor einem "dunklen Winter", weil Trump immer noch keinen "umfassenden Plan" zur Bekämpfung der Pandemie habe. Trump hingegen verbreitete Optimismus und versprach erneut, die aus China stammende "Pest" werde schon bald besiegt sein - obwohl das im Gegensatz zu Aussagen von Wissenschaftlern und der gegenwärtig wieder zunehmenden Zahl von rund 60 000 Neuinfektionen pro Tag steht. "Wir kämpfen dagegen, und wir kämpfen intensiv", sagte Trump. Er sprach sich gegen Corona-Auflagen aus und forderte, das Land komplett zu öffnen, damit sich die Wirtschaft erholen könne. "Das Heilmittel darf nicht schlimmer sein als das Problem selbst", sagte Trump.

Zum Abschluss der hitzigen Debatte versicherte Biden, dass er, falls er Präsident werde, alle US-Amerikaner vertreten werde, jene die für und jene, die gegen ihn gestimmt hätten.

Trump liess nach dem TV-Duell über Twitter alle wissen, dass er der Gewinner des Schlagabtauschs war. Er tweetete u.a. die Einschätzung des "Daily Wire", eine US-amerikanische konservative Nachrichten- und Meinungswebseite.

Demnach hat Trump seine Anhänger mit seinem Auftritt und seinen Aussagen überzeugt. Wer am Ende wirklich die Nase vorn hat, wird sich am 3. November zeigen.

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