Diwali: Lichter aus Kuhmist

Diwali: Lichter aus Kuhmist
Copyright Rajeev Bhatt / AP
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Von Euronews mit dpa
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In diesem Jahr sollen die LED-Lichter aus China boykottiert werden. Die Behörde für die Heiligen Kühe lässt Lichter aus Kuhmist verkaufen. Und nein, sie stinken nicht.

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Die Stadt Ayodhya im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh hat in diesem Jahr - Corona zum Trotz - ihren eigenen Guinness-Weltrekord gebrochen und hat 606.569 Lichter zu Diwali entzündet. Ayodhya zählt zu den sieben heiligen Orten des Hinduismus, da dort der Gott Rama geboren sein soll.

Das Lichterfest Diwali ist für Hindus so wichtig ist wie für viele Deutsche Weihnachten. Doch befürchtet wird, dass es zum Coronavirus-Superspreader-Event wird und in diesem Jahr dann mehr Dunkelheit als Licht bringt.

Viele der Lichter sind in diesem Jahr aus Kuhmist hergestellt, den LED-Lichter aus China sollen boykottiert werden. Indiens Behörde zum Schutz der im Land heiligen Kühe sprach von 330 Millionen Lichtern aus Kuhmist, die für das mehrtägige Lichterfest bereits verkauft wurden.

Der Erlös aus den Mistlichtern soll Unterkünften helfen, die sich um streunende Kühe kümmern sowie Bauern mit Kühen, wie Kuhschutzbehörden-Sprecher Pureesh Kumar der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Kuhmist ist laut traditioneller indischer Ayurveda-Medizin heilend. Außerdem hat Indien ein Kuhproblem: Immer wieder setzen Bauern männliche Kühe oder ältere weibliche Tiere, die keine Milch mehr geben, aus. Diese streunen dann auf Straßen herum und ab und zu sterben sie in Verkehrsunfällen, wie der Sprecher sagte.

Der Grund fürs Aussetzen: Die Bauern wollen keine Kühe halten, die sich finanziell nicht lohnen. Aber töten wollen sie sie auch nicht - etwa wegen religiöser Gefühle, weil das Küheschlachten teils verboten ist und weil es Kuhschutzgruppen gibt, die Leute angreifen, die Kühe töten wollen.

Die Mistlichter würden übrigens nicht stinken, sagt Käuferin Shivani Lal. Sie seien gebrannt, bunt bemalt und umweltfreundlich. Es sind kleine Schalen mit Öl oder geklärter Butter und einem Baumwollfaden als Docht.

In London hat die aus Liverpool stammende Künstlerin Chila Kumari Singh Burman die Tate Modern Gallerie in Neon getaucht. Sie hat indische Wurzeln und widmet ihre Kunst in diesem Jahr dem Diwali-Lichterfest, denn so sagt sie, für viele sei dieses Jahr ein dunkles Jahr gewesen. Sie nennt ihre Installation 'Remembering a Brave New World'.

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