Langzeitfolgen von Covid-19: Noch immer Symptome, auch nach sechs Monaten

Covid-19-Patient bei der Physiotherapie im St. Joseph Krankenhaus in Orange, Kalifornien, 7.1.2021
Covid-19-Patient bei der Physiotherapie im St. Joseph Krankenhaus in Orange, Kalifornien, 7.1.2021 Copyright Jae C. Hong/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews
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Eine jüngst veröffentlichte Studie kommt zu dem Schluss, dass viele Covid-19-Patienten auch noch sechs Monaten unter Symptomen der Krankheit litten.

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Eine Studie aus China, die vergangene Woche in The Lancet veröffentlicht wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass drei Viertel der COVID-19-PatientInnen, die nach ihrer Entlassung aus einem Krankenhaus in Wuhan beobachtet wurden, nach sechs Monaten noch immer mehr als ein Symptom ihrer Erkrankung zeigten.

Die Studie, die in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht wurde, untersuchte fast 2.000 COVID-19-Patienten, um die langfristigen Folgen einer Coronavirus-Infektion zu erforschen.

Die häufigsten Symptome, die ein halbes Jahr nach dem Krankenhausaufenthalt auftraten, waren Müdigkeit, Muskelschwäche oder Schlafstörungen, wobei 76 Prozent der Patienten über mindestens ein Symptom sechs Monate nach dem Auftreten erster Symptome klagten.

63 Prozent der Patienten berichteten von Müdigkeit und Muskelschwäche, während 23 Prozent der Studienteilnehmer angaben, Schlafschwierigkeiten zu haben. Weitere 23 Prozent der Patienten litten unter Angstzuständen oder Depressionen.

Die Studie umfasste 1.733 PatientInnen aus dem Jin Yin-tan Hospital in Wuhan und wurde zwischen Juni und September 2020 fertiggestellt. Insgesamt konnten 2.469 PatientInnen nach einer COVID-19-Erkrankung zwischen dem 7. Januar und dem 29.Mai aus dem Krankenhaus entlassen werden, allerdings konnten nur die oben erwähnten 1.733 PatientInnen in der Studie berücksichtigt werden. 

Das Durchschnittsalter der StudienteilnehmerInnen lag bei 57 Jahren, 897 von ihnen waren männlich. Die häufigste Begleiterkrankung war Bluthochdruck, gefolgt von Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die chinesische Studie fand heraus, dass diejenigen, die während ihres Krankenhausaufenthalts schwerer erkrankten, eine stärkere Beeinträchtigung der Lunge und "abnormale Thoraxaufnahmen" aufwiesen.

Viele Forscher sind beunruhigt über die Langzeitfolgen von COVID-19, da selbst einige Patienten mit milderen Verläufen angaben, dass sie noch monatelang unter den Symptomen des Virus litten.

Eine kürzlich in Großbritannien und den USA durchgeführte Untersuchung von Patienten, die an Langzeitsymptomen von COVID-19 litten, fand heraus, dass die meisten Patienten nach sechs Monaten noch nicht zu ihrem früheren Arbeitspensum zurückgekehrt waren und dass sich viele auch sieben Monate nach der Infektion noch nicht vollständig erholt hatten.

In dieser Studie, bei der der Peer-Review noch aussteht und die auf einem Pre-Print-Server veröffentlicht wurde, wurden 205 Symptome in 10 Organsystemen erfasst.

78 Prozent der Betroffenen waren Frauen, und nur 8 Prozent waren ins Krankenhaus eingeliefert worden. Etwa 96 Prozent von ihnen berichteten über Symptome, die länger als 90 Tage andauerten.

Weitere Quellen • The Lancet

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