Wann bin ich endlich mit Impfen dran? Diese Algorithmen geben Auskunft

Warten auf ein Taxi vor dem Impfzentrum Berlin-Treptow, 28.01.2021
Warten auf ein Taxi vor dem Impfzentrum Berlin-Treptow, 28.01.2021 Copyright AP Photo/Markus Schreiber
Von Euronews
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Die Zeit schreitet voran und die Impfkampagnen scheinen nicht so recht vorwärts zu kommen. Um die Wartezeit zu verkürzen, können Sie hier schon einmal kalkulieren, wann Sie an der Reihe sein werden.

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Umso mehr Impfstoffe gegen das neue Coronavirus zugelassen werden, desto größer die Ungeduld. Wann kann ich mich endlich impfen lassen?

Das ist zweifellos eine Frage, die sich viele von uns stellen. In Deutschland hat die Impfkampagne kurz nach Weihnachten, am 27. Dezember 2020, begonnen. Etwas mehr als einen Monat später, am 29. Januar 2021, haben 2,2 Millionen Menschen zumindest eine Impfdosis erhalten. Dem Impfdashboard zufolge haben 2,2 Prozent der Gesamtbevölkerung (1.799.481 Personen) die Erst­impfung erhalten, 416.646 bereits die Zweitimpfung.

Deutschland hat, wie viele andere Länder in Europa, Prioritäten bei der Impfreihenfolge festgelegt, die in drei Gruppen unterteilt sind, die vorrangig geimpft werden. Wer in welche Gruppe fällt, sehen Sie weiter unten.

Und wann bin ich dran?

Um diese Frage so genau wie möglich zu beantworten, hat ein polnisches Startup als Teil ihres Omni Calculators ein kostenfreies Tool entwickelt, das so passgenau wie möglich Ihren Impftermin berechnet. Genauer gesagt berechnet es, wie viele Menschen vor ihnen an der Reihe sind und in welchem Zeitfenster die mögliche Impfung stattfinden wird.

Wie funktioniert der Rechner?

Für die Berechnung müssen Sie lediglich einige Angaben zu Ihrem Alter, Beruf, Lebenssituation und Gesundheitszustand machen. Diese Daten werden mit den offiziellen Impfstoffdaten verknüpft sind. Der Algorithmus führt seine Berechnung durch und veröffentlicht die Anzahl der Personen, die vor Ihnen in der (virtuellen) Warteschlange um den Impfstoff anstehen und gibt eine Schätzung ab, wann Sie Ihre erste Dosis erhalten könnten.

Nehmen wir einmal an, Sie sind 32 Jahre und als Lehrkraft tätig, haben engen Kontakt zu einer Schwangeren und keine Vorerkrankungen - beim derzeitigen Impftempo sind deutschlandweit höchstens noch 2.539.683 Menschen vor Ihnen an der Reihe. Ihre erste Impfdosis erhalten Sie frühestens Ende März, spätestens Ende August.

Der Corona-Impfterminrechner von Omni Calculator ist aber nur einer von mehreren Alternativen. So hat auch die SZ einen Impfbot geschaffen, der einen potenziellen Impftermin berechnet. Dort fließen in die Prognose eines Impftermins das Impftempo und die Größe der Priorisierungsgruppe mit ein. Ein ähnliches Angebot des Kölner Stadtanzeigers berücksichtigt die regionale Bevölkerungsstruktur.

Bis 2023 warten, bis Sie an der Reihe sind?

Übrigens: Unter Beibehaltung des derzeitigen Impftempos (92.027 Impfungen pro Tag, Stand 28.01.2021) und einer Impfbereitschaft von 54 Prozent wäre der letzte Impfwillige in 2,4 Jahren an der Reihe, sprich im April 2023. Allerdings dürfte sich das Tempo der Impfungen mit der Zulassung weiterer Corona-Impfstoffe deutlich beschleunigen.

Welche Gruppen werden zuerst geimpft?

Zur Gruppe 1 ("Mit höchster Priorität") gehören

  • Menschen, die über 80 Jahre alt sind
  • Bewohner und Mitarbeiter ambulanter und stationärer Pflegeeinrichtungen
  • Mitarbeiter medizinischer Einrichtungen, die in engen Kontakt mit besonders gefährdeten Patienten haben (dazu zählen Transplantierte oder Krebskranke) oder die mit Corona-Patienten arbeiten (Intensivstationen, Rettungsdienste)
  • Diese Gruppe umfasst der Impfverordnung des deutschen Gesundheitsministeriums zufolge rund sechs Millionen Menschen (7% der Gesamtbevölkerung)

Zur Gruppe 2 ("Mit hoher Priorität") gehören:

  • Menschen über 70
  • Menschen mit sehr hohem Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf, dazu gehören Menschen mit Trisomie 21, Demenz, geistiger Behinderung
  • Menschen, die eine Organtransplantation hinter sich haben
  • Menschen, die o.g. Personen betreuen, pflegen oder in engem Kontakt mit ihnen stehen
  • Enge Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen oder Schwangeren
  • Menschen, die in medizinischen Einrichtungen oder dem öffentlichen Gesundheitsdienst arbeiten
  • Polizisten und Ordnungskräfte, die bei Demonstrationen einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt
  • Menschen, die in Obdachlosenunterkünften, Gemeinschaftsunterkünften wohnen oder tätig sind

In diese Gruppe 2 fallen 11 Millionen Menschen, rund 14 Prozent der Bevölkerung.

Zur dritten Gruppe 3 ("Erhöhte Priorität") gehören:

  • Menschen ab 60
  • Menschen mit Vorerkrankungen, die einen schweren Verlauf begünstigen (Body-Mass-Index über 30, chronische Nieren- oder Leberkrankheiten, Diabetiker, Krebskranke, Rheumapatienten, Lungenkranke oder Personen mit einer Autoimmunerkrankung).
  • Lehrkräfte, Erzieher oder Mitarbeiter im Einzelhandel
  • medizinisches Personal, das keinen direkten Kontakt zu Infizierten hat (Labormitarbeiter:innen)
  • Menschen mit relevanten Positionen in staatlichen Einrichtungen (Regierung, Verwaltung, Bundeswehr, Polizei, Zoll, Feuerwehr, Justiz)
  • Menschen, die in kritischen Infrastrukturen arbeiten (z.B. Apotheker)
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