Corona in Europa: Britische Mutante weiter mutiert

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Von Evelyn Laverick mit dpa, AFP, AP
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An der britischen Mutante des Coronavirus ist eine weitere Mutation festgestellt worden, die offenbar der südafrikanischen Variant ähnelt. In den Niederlanden geht der Lockdown weiter.

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In Großbritannien bereitet eine weitere Mutation der britischen Virus-Variante B117 Kopfzerbrechen. Die Veränderung mit der Nummer E484K ähnelt der südafrikanischen Variante, sie hat ein verändertes S-Protein im "Stachel" des Virus. Diese Mutation bedeutet offenbar, dass es dem Körper schwerer fällt, die Immunabwehr zu aktivieren. Zudem könnte E484K die Wirksamkeit der Impfstoffe beeinträchtigen.

Ob das tatsächlich der Fall ist, muss aber erst durch Studien belegt werden. In Südafrika wurde schon bemerkt, dass einige Impfstoffe weniger wirksam sein könnten.

Zudem stellt sich die Frage, ob die Mutationen dazu führen, dass sich Menschen mehrmals mit dem Coronavirus anstecken können.

Eine von der BBC zitierte Studie geht davon aus, dass 88 Prozent der mit dem Coronavirus Infizierten auch sechs Monate nach der Ansteckung noch Antikörger gegen das Virus haben.

Lockdown in den Niederlanden bis Anfang März

Zwei Drittel der Neuinfektionen in den Niederlanden gehen inzwischen auf die britische Variante zurück, deshalb hat die Regierung dort den harten Lockdown bis Anfang März verlängert.

Doch Grundschulen und Kitas sollten am kommenden Montag wieder öffnen.

Gegen die Corona-Maßnahmen hatte es in zahlreichen Städten Proteste gegeben, die in Krawallen endeten.

Deutsche Hilfe für Portugal

An diesem Dienstag fliegt die Bundeswehr ein medizinisches Team von 26 Personen sowie 50 Beatmungsgeräte und 150 Betten nach Portugal. Das Land ist derzeit das am schlimmsten von der Pandemie betroffene in der EU.

Das Bundeswehr-ExpertInnen-Team war geschockt von den Beobachtungen in Lissabon, wo Patientinnen und Patienten in Krankenwagen stundenlang vor den Kliniken warten mussten.

Gestern war die Zahl der Neuinfektionen in Portugal leicht zurückgegangen. Doch die Lage in den Krankenhäusern bleibt dramatisch.

Macron verspricht Impfangebot für alle bis Ende des Sommers

In Frankreich hat Präsident Emmanuel Macron unter dem Druck der öffentlichen Kritik dieselbe Parole ausgegeben wie Angela Merkel (für Deutschland): Bis zum Ende des Sommers sollten alle Bürgerinnen und Bürger ein Impfangebot bekommen.

Da weder die Impfungen noch die nächtliche Ausgangssperre ab 18 Uhr das Infektionsgeschehen entscheidend beeinflussen, gehen die Spekulationen über einen weiteren Lockdown weiter.

Wie in Deutschland soll auch in Frankreich der Impfstoff von AstraZeneca aber nur für unter 65-Jährige eingesetzt werden.

Sputnik V auch für die EU?

Aufgrund des in ganz Europa derzeit vorherrschenden Mangels an Impfstoffen gewinnt die von internationalen Experten bestätigte Wirksamkeit des russischen Impfstoff Sputnik V an Bedeutung.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat die fast 92-prozentige Wirksamkeit von Sputnik V sogar am Telefon mit Wladimir Putin persönlich willkommen geheißen.

Sie erklärte im Interview mit der ARD am Dienstagabend: "Ich habe mit dem Russischen Prasident genau darüber gesprochen. Wir haben heute gute Daten gelesen auch für dem russischen Impfstoff. Jeder Impfstoff ist in der EU wilkommen aber es werden nur der zugelassen die von der EMA auch die notwendigen Daten bringen. "

Offenbar ist es schwierig, einen in Russland produzierten Impfstoff in der EU zuzulassen, da die Herstellung nicht von europäischen Behörden überprüft wird. Und ob die Regierung in Moskau bereit ist, die Details von Sputnik V an die EU weiterzugeben, bleibt abzuwarten.

Journalist • Kirsten Ripper

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