Corona in Europa am Freitag: 39 Rettungswagen stehen Schlange in Portugal

Schlange von Krankenwagen vor der Santa-Maria-Klinik in Lissabon
Schlange von Krankenwagen vor der Santa-Maria-Klinik in Lissabon Copyright Armando Franca/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
Von Oscar Valero mit AP, AFP
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Die WHO warnt vor Lockerungen, in Frankreich und Großbritannien sterben weiter täglich mehr als 1.000 Menschen durch Covid-19.

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In Portugal greift die Regierung hart durch, denn die Zahl der Covid-19-Patientinnen und Patienten nimmt nicht ab. Vor dem Santa-Maria-Krankenhaus in Lissabon standen bis zu 39 ankommende Rettungswagen in einer Schlange. Das macht an diesem Freitag Schlagzeilen - über das Land hinaus.

Laut Medienberichten bereitete auch die Sauerstoffversorgung der Kliniken Probleme, weil das Gesundheitssystem nicht auf die derzeit mehr als 800 Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen vorbereitet ist.

Der portugiesische Innenminister erklärt die Schließung der Grenzen zu Spanien, wo die Infektionszahlen zwar niedriger, aber ebenfalls sehr hoch sind.

Eduardo Cabrita sagte im Parlament: "Die Regierung setzt in den kommenden 14 Tagen Maßnahmen in Kraft, um die Auslandsreisen der Bürger einzuschränken, um sie damit zu schützen und die Ausbreitung der Ansteckungen zu verringern."

Wie ist das mit den Lockdowns?

Großbritannien verzeichnet weiter mehr als 1.200 Tote innerhalb von 24 Stunden - trotz Lockdown.

Über verschärfte Maßnahmen ab der kommenden Woche diskutiert Frankreich.

Gesundheitsminister Olivier Véran erläutert die jüngsten Zahlen: "Wir sind auf einem ansteigenden Plateau mit mehr als 20.000 täglichen Neuinfektionen, das sind sehr viele, zwar weniger als die 50.000 während der Welle im Herbst. Aber in den vergangenen drei Wochen ist die Zahl um etwa 10 Prozent gestiegen."

Zu früh für Lockerungen?

Während Polen und Kroatien Lockerungen planen, warnt die WHO vor zu schnellem Handeln.

Hans Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa. meint: "Durch die Lockdowns, die vor allem eingeführt wurden, um die Ansteckungen durch die Varianten zu reduzieren, sind die Fallzahlen in ganz Europa zurückgegangen, die 14-Tage-Inzidenz ist in 30 Ländern gesunken, das sind sieben Länder mehr als vor zwei Wochen. Aber die Infektionsraten bleiben in ganz Europa sehr hoch und die Gesundheitssysteme sind weiterhin so stark belastet, dass es zu früh ist, um von Entspannung zu sprechen.

Zwar meldet der US-Konzern Novavax erfolgreiche Impfstoff-Tests, doch nach der großen Hoffnung in die Vakzine sind angesichts des Mangels an Dosen viele Europäerinnen und Europäer enttäuscht, weil sie nicht wissen, wie lange sie noch warten müssen.

Journalist • Kirsten Ripper

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