In Deutschland wird der Lockdown um zunächst fast vier Wochen verlängert. Das beschlossen Kanzlerin Merkel und die Chefinnen und Chefs der Länder.
In Deutschland wird der Lockdown bis zum 7. März verlängert. Ausnahmen gelten für Friseursalons: Sie dürfen ab dem 1. März wieder aufmachen, unter Einhaltung von Hygieneauflagen. Das beschlossen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die MinisterpräsidentInnen der Länder bei Beratungen über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie.
Merkel begründete die Verlängerung der Maßnahmen mit den Virusmutationen. Sollten sich diese weiter ausbreiten, würde der R-Wert wieder über 1 steigen und die Zahl der Fälle exponentiell wachsen. "Deshalb ist da eine dritte Welle angelegt, die wir bekämpfen müssen", so die Kanzlerin. "Und die können wir nur bekämpfen, wenn wir in den Inzidenzzahlen wirklich runter kommen. Wenn die Gesundheitsämter wieder die Kontrolle über das Virus bekommen, in dem Sinne, dass sie die Kontakte nachverfolgen können."
Die Öffnung von Schulen und Kitas sollen die Bundesländer entscheiden.
Weitere Lockerungen erst ab einer Inzidenz von 35
Das Wiederaufmachen des Einzelhandels, von Museen und weiteren Betrieben mit körpernahen Dienstleistungen soll an eine "stabile" Sieben-Tage-Inzidenz von 35 Neuinfektionen pro 100.000 EinwohnerInnen gekoppelt werden. Stabil bedeute, "irgendetwas zwischen fünf und drei Tagen", so Merkel. Derzeit liegt die durchschnittliche Inzidenz bundesweit bei 68.
Sollte sich die Lage in benachbarten Ländern unterscheiden, werde es Absprachen geben, so der Berliner Bürgermeister Michael Müller. So solle vermieden werden, dass es zu "Shoppingtourismus" kommt, also BerlinerInnen nach Brandenburg fahren, weil Läden dort schon geöffnet sind oder umgekehrt.
In Landkreisen, in denen die 7-Tage-Inzidenz nicht unterschritten werde, könnten lokale Maßnahmen verhängt werden, so Merkel. Ziel sei. dass sich die Fallzahlen pro EinwohnerInnen bundesweit angleichen.
Am 3. März soll die Lage dann erneut besprochen werden, sagte die Bundeskanzlerin weiter.
Mehr Schnelltests in Schulen
Mehr Sicherheit in Klassenzimmern und Kitas sollen vermehrte Schnelltests bringen. Außerdem wurden die Gesundheitsminister beauftragt zu prüfen, ob Lehrkräfte, ErzieherInnen früher als bislang vorgesehen geimpft werden können, also zur Gruppe Zwei gezählt werden. Merkel sagte, diese Berufsgruppen hätten oft keine Möglichkeit, die notwendigen Abstände einzuhalten.