Portugal leidet unter hohen Infektionszahlen. Nun wurden in Lissabon zwei Fälle der brasilianischen Variante festgestellt. Bereits vor zwei Wochen waren Flüge von und nach Brasilien eingestellt worden, um die Verbreitung zu vermeiden.
In Portugal hat die Regierung den Ausnahmezustand zur Eindämmung der Corona-Pandemie bis zum 1. März verlängert. In den kommenden Tagen werden auch medizinische Teams aus Frankreich und Luxemburg erwartet, die bei der Behandlung der vielen Covid-19-Patientinnen und Patienten helfen sollen.
Anfang Februar war bereits medizinisches Personal der Bundeswehr mit Beatmungsgeräten und Betten in Lissabon eingetroffen.
Es sind zudem die ersten beiden Infektionen mit einer weiteren Mutante des Coronavirus gemeldet worden. Diese war zunächst in Brasilien aufgetreten. Die Verbreitung der britischen Mutante hatte zu einem starken Anstieg der Infektionen in Portugal geführt.
Seit Ende Januar sinken die Zahlen wieder. Am Donnerstag lag der Inzidenzwert bei rund 333 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen.
Nachweis der Variante aufwändiger
Offenbar ist der Nachweis der brasilianischen Variante viel schwieriger. Luis Menezes ist Direktor von Unilabs Portugal, des Anbieters, der die Proben in Lissabon entnommen hatte.
"Bei der britischen Variante konnte das Fehlen eines bestimmten Gens einfach sichtbar gemacht werden. Bei den beiden Fällen hier in Portugal, der brasilianischen Variante, ist das anders. Man muss Probe für Probe genau analysieren, weil der Test hier nicht anschlägt."
Mutante greift in Brasilien um sich
Die Mutante war im Dezember in der im brasilianischen Regenwald gelegenen Stadt Manaus entdeckt worden. Zwischen März und November dort entnommene Proben hatten damals noch keinerlei Hinweis auf Varianten des Virus ergeben.
Die Mutante greift auch in entlegenen Gebieten des Landes weiter um sich. Wie hier an der Grenze zwischen den Bundesstaaten Para und Amazonas testen, behandeln und impfen mobile Teams die Bevölkerung im brasilianischen Regenwald.