Der gigantische Abfallberg, bestehend aus Fetten, Feuchttüchern und Windeln, war so schwer wie ein "kleiner Bungalow".
Zwei Wochen hat es gedauert, bis die Mitarbeiter von "Thames Water" in London, einen gigantischen "Fettkloß" aus Londons Kanalisation beseitigen konnten. Der gigantische Abfallberg, bestehend aus Fetten, Feuchttüchern und Windeln, war so schwer wie ein "kleiner Bungalow". Mit Teamwork und "massiver Gewalt" sei es gelungen, den "ekelhaften Fettberg" loszuwerden, wie Mitarbeiter Matt Rimmer von "Thames Water" erklärte, der die Unternehmung in der Nähe des Hafens von Canaray Wharf leitete. Beobachter der Aktion berichteten von einem Geruch nach Festivaltoilette und verfaultem Fleisch.
Fette und Öle haben nichts im Klo zu suchen
Rimmer appellierte an die Menschen, nicht alles in die Toilette zu werfen, sondern lediglich die "drei P", die englische Alliteration, die für "pee, poo and paper" (für Urin, Ausscheidungen und Papier) steht. Feuchttücher, Hygieneartikel und Wattepads, die im Klo heruntergespült werden, sorgen immer wieder für Verstopfungen in der Kanalisation. Fette und Öle sollten stattdessen im Mülleimer entsorgt werden, erklärte Rimmer.
"Thames Water" zufolge landen in London täglich 2,8 Milliarden Liter Wasser in der Kanalisation, im Jahr beseitigt das Unternehmen rund 75.000 Verstopfungen in den Abwasserkanälen. Die meisten von ihnen werden durch Speisefette und-öle verursacht, die in den Rohren zu einer dicken Schicht aushärten und mit der Zeit zu dicken Klumpen heranwachsen, die auch "Fettberge" genannt werden. In London mussten Spezialisten im vergangenen Jahr einen solchen entfernen. Sein Gewicht entsprach dem eines erwachsenen afrikanischen Elefanten.
Müll im Abwasser auch in Deutschland ein Problem
Auch in Deutschland setzen die steigenden Müllmengen im Abwasser der Kanalisation zu. Besonders zur Zeit des ersten Lockdowns im Frühjahr häuften sich Feuchttücher in der Kanalisation, nachdem das Toilettenpapier restlos ausverkauft war. Das Problem: sie sind reißfest und zersetzen sich - ähnlich wie Papiertaschentücher - nicht einfach im Wasser. Stattdessen entstehen meterlange Stränge, die in den Pumpen hängenbleiben, manuell entfernt werden müssen und auch dazu führen können, dass die Pumpen ausfallen. Und ein Austausch ist teuer. Ein Sprecher der Verbands kommunaler Unternehmen erklärte, dass im Einzelfall Zehntausende Euro pro Pumpe anfallen können. Daher sollten Hygieneartikel immer im Mülleimer entsorgt werden. Das Fazit des Sprechers: "Nur der Po gehört aufs Klo."