Künftig können in Deutschland auch Menschen über 65 mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft werden.
In Deutschland wurde AstraZeneca-Impfstoff bislang nur unter 65-Jährigen gespritzt. Für ältere Menschen fehlten ausreichende Daten.
Auch bei Älteren "wirksam und sicher"
Jetzt hat die Ständige Impfkommission grünes Licht gegeben. Neue Untersuchungen zeigten: Der Impfstoff sei auch bei Über-65-Jährigen wirksam und sicher. „Eine gute Nachricht“, freut sich Gesundheitsminister Jens Spahn. Zumal AstraZeneca nicht so tief gekühlt werden muss und deshalb bald auch von Hausärztin oder Hausarzt verimpft werden kann.
„Ab April werden die Arztpraxen routinemäßig mitimpfen, jeden Tag Zigtausende, Hunderttausende, später Millionen", sagte Spahn heute im Bundestag. "Wir müssen schneller werden. War der Impfstoff am Anfang knapp, kommt er jetzt in steigender Menge.“
Kommende Woche: 2,3 Millionen neue Dosen
In der kommenden Woche wird die Lieferung von 2,3 Millionen neuen Impfstoff-Dosen erwartet, eine Million Biontech/Pfizer und 1,3 Millionen AstraZeneca-Impfstoff.
Letzterer hat in Deutschland nach wie vor keinen allzu guten Ruf – völlig ungerechtfertigt meint Dr. Arne Simon, Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin: "Ich finde es absolut tragisch, dass der AstraZeneca-Impfstoff sich so als Ladenhüter entpuppt, weil die Menschen aufgrund von Falschinformationen und Fehleinschätzungen denken, dass dieser Impfstoff schlechter wäre. Da sind eine ganze Menge Fake News im Umlauf, die dazu führen, dass die Menschen diesen Impfstoff einfach nicht akzeptieren."
Studie: AstraZeneca schlägt Biontech
Die Ärzte hoffen, dass mit der Empfehlung der Impfkommission auch für ältere Menschen die Skepsis in der Bevölkerung sinkt. Nebenwirkungen wie Fieber und Schüttelfrost seien zwar möglich, aber nach wenigen Tagen wieder vorbei.
Neue Studien aus Schottland stellen AstraZeneca ein sehr gutes Zeugnis aus. Demnach sank das Risiko, wegen Covid-19 ins Krankenhaus zu müssen, nach einer Impfung um ganze 94 Prozent – bei mit Biontech Geimpfen sank es etwas weniger deutlich, um 85 Prozent.