Sputnik-V-Hersteller fordert Entschuldigung für "Russisches Roulette"

Der Hersteller des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V hat eine öffentliche Entschuldigung von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA gefordert.
Anlass sind Äußerungen der EMA-Verwaltungsratsvorsitzenden Christa Wirthumer-Hoche. Sie hatte Notfallzulassungen von Sputnik V wie etwa in Ungarn mit einem Russischen Roulette verglichen.
Wirthumer-Hoche sagte in einer österreichischen Fernsehsendung: "Wenn es eine Verordnung seitens einer Regierung gibt, dann wäre es möglich, aber das ist dann teilweise vergleichbar einem Russischen Roulette. Weil wir von einer Firma zum Beispiel bleiben wir bei Sputnik V , Unterlagen brauchen, die wir prüfen können. Wir haben auch von den Geimpften derzeit keine Pharma-Kovigilanzdaten. Es ist unbekannt. Und deshalb würde ich dringend davon abraten, eine nationale Notfallzulassung auszusprechen. Absolut dringend."
Der österreichische Kanzler Sebastian Kurz hatte erklärt, er würde sich sowohl mit dem russischen als auch mit einem chinesischen Vakzin impfen lassen. Voraussetzung sei eine Zulassung in der EU.
Die EMA hat bereits ein schnelles Prüfverfahren für Sputnik V eröffnet, das Kurz als zu langsam kritisierte.
Nach Herstellerangaben ist Sputnik V bereits in 46 Ländern zugelassen worden, darunter Ungarn und die Slowakei.