Slowakei bestellt zwei Millionen Dosen Sputnik V

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Von Magyar Ádám
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Dem Ministerpräsidenten wird Alleingang vorgeworfen.

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Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) eröffnet ein schnelles Prüfverfahren für den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V, aber die Slowakei hat neben Ungarn das Präparat schon zugelassen.

Die erste Lieferung ist sogar schon angekommen. Doch jetzt gibt es Streit. Staatspräsidentin Zuzana Caputova zeigte sich besorgt über die Vorgehensweise: Ministerpräsident Igor Matovic hatte weder seine Koalitionspartner noch Experten in die Entscheidung miteinbezogen, sondern im Alleingang 2 Millionen Dosen Sputnik V bestellt. Jetzt ruderte er zurück und sagte, der Sputnik-Hersteller sei bereit, vom Vertrag wieder zurückzutreten, wenn es denn sein müsste. Doch in der Bevölkerung begrüßen viele den russischen Impfstoff.

Die Slowakei wurde das Land mit den meisten COVID-19-Todesfällen nach Bevölkerungszahl in der Welt, inmitten der Flut der sich schnell ausbreitenden britischen Variante. In den letzten Tagen ist die Anzahl der Krankenhausaufenthalte geringfügig zurückgegangen. Das heißt aber nicht, dass Krankenhäuser nicht überfordert sind. Die Slowakei versucht, die Ausbreitung der britischen Mutation mit kostenlosen Schnelltests, einer nächtlichen Ausgangssperre und Grenzbeschränkungen zu stoppen.

Menschen, die in den am stärksten betroffenen Regionen arbeiten, müssen sich jede Woche testen lassen, um zur Arbeit zu gehen und weitere Einschränkungen kommen.

Ab Montag müssen die Menschen in den Geschäften und im öffentlichen Verkehr der Slowakei FFP2-Masken tragen. Nach und nach kommen weitere Maßnahmen, aber wenn sie nicht funktionieren, könnte die Regierung in wenigen Wochen das ganze Land schließen.

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