San Marino setzt bei Impfstart auf Sputnik V

Für San Marino ist es wie ein Licht am Ende des Tunnels. Der kleine Staat kann endlich mit den Impfungen loslegen, die ersten Lieferungen des russischen Vakzins "Sputnik V" sind eingetroffen.
25 Mitarbeiter:innen des Gesundheitswesens erhielten die erste von zwei Impfungen. Man steht nun vor der Herausforderung, Impf-Skeptiker davon zu überzeugen, dass der russische Impfstoff sicher ist - trotz der fehlenden Zulassung durch die europäische Arzneimittelagentur und der Nicht-Verfügbarkeit im Nachbarland Italien.
Ärztinnen und Ärzte, die den Impfstoff bekommen haben, sagten, sie seien erleichtert und würden aufatmen.Auch Roberto Venturini, der verspricht, dass "nach so vielen Tagen und Monaten des Wartens endlich die ersten Dosen angekommen sind".
Laut Ionfernini kostet jede Sputnik V-Ampulle den Staat rund 10 Euro. In den kommenden Tagen würden weitere Dosen des russischen Impfstoffs im Land eintreffen.
In Abstimmung mit der italienischen Regierung soll auch bald die erste Charge des Vakzins des Herstellers Pfizer verschickt werden. Die guten Beziehungen mit Rom seien durch verspätete Impfstoff-Lieferungen nicht beeinträchtigt, sagt Gesundheitsminister Roberto Ciavatta: "Diese Verzögerungen kommen durch langwierige bürokratische Verfahren zustande. Das ist weder die Schuld San Marinos, noch Italiens, noch der EU"
Viele interpretieren das Impfstoff-Angebot Russlands, als einen Versuch, seinen Einfluss in Europa auszuweiten. Die kleine Enklave in Italien hat schon lange ein gutes Verhältnis zu Russland erklärt der Arbeitsminister: "Jeder weiß, dass San Marino gute diplomatische Beziehungen zu allen großen Ländern der Welt hat. Das liegt an der politischen Ausrichtung des Staates. Wir sind ein neutrales Land, das diplomatische, politische und wirtschaftliche Beziehungen auf allen Ebenen unterhält."
Um die Pandemie jedoch endgültig in den Griff zubekommen, benötigt der 30.000 Einwohner-Staat noch die Impfstofflieferungen aus der EU.