Gedenken im KZ Buchenwald: "Bitte, macht weiter so"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Kranzniederlegung im KZ Buchenwald
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Kranzniederlegung im KZ Buchenwald Copyright Markus Schreiber/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit dpa
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In Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist in Buchenwald der 76. Gedenktag der Befreiung des dortigen Konzentrationslagers abgehalten worden. Auch ein Überlebender der Nazi-Verbrechen kam zu Wort.

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Im thüringischen Buchenwald ist eine Gedenkfeier zum 76. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers abgehalten worden.

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier rief vor Ort auf, die Erinnerung an die Verbrechen und die Barbarei der Nationalsozialisten wachzuhalten. Das sei Aufgabe aller Demokraten sagte Steinmeier. Auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow nahm an dem Gedenken teil.

Während seiner Rede sagte Steinmeier: "Mit seiner Vielzahl von Opfergruppen steht Buchenwald für die gesamte Barbarei der Nazis. Für einen aggressivenNationalismus nach außen, Dikatatur und Unterdrückung nach innen und für völkisches Denken. Buchenwald steht für Rassenwahn, Folter, Mord und Vernichtung."

"Wir schwinden dahin"

Erinnert wurde auch an die Opfer des KZ Mittelbau-Dora bei Nordhausen. Dort starben mindestens 20.000 Menschen, die meisten von ihnen durch die Folgen von Zwangsarbeit in unterirdischen Stollen für die Raketenherstellung.

Alex Hacker überlebte das KZ Mittelbau-Dora und äußerte sich, wie einige andere NS-Überlende auch,  während einer Videoübertragung im Rahmen der Gedenkveranstaltung: "Wir, die Überlebenden, schwinden dahin, aber ich hoffe, dass dieser Prozess des Erinnerns weitergeht, vielleicht mit Hilfe unserer Kinder und Enkelkinder. Die Welt braucht Aufklärung und Mahnungen, bitte, macht weiter so."

In das KZ Buchenwald nahe Weimar hatten die Nazis mehr als eine Viertelmillion Menschen verschleppt. 56.000 von ihnen wurden ermordet oder kamen durch die Bedingungen vor Ort ums Leben.

Wegen der Pandemie waren keine Überlebenden nach Buchenwald eingeladen worden. Die Gedenkveranstaltung wurde im Internet übertragen.

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