Berühmtes Schwarzes Loch M87 erstmals im gesamten Spektrum zu sehen

Illustration der Europäischen Südsternwarte aus Mai 2020, mit Doppelstern, Stern und Schwarzen Loch. -Symbolbild-
Illustration der Europäischen Südsternwarte aus Mai 2020, mit Doppelstern, Stern und Schwarzen Loch. -Symbolbild- Copyright L. Calçada/AP
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Zum ersten Mal sind das berühmte Schwarze Loch M87* und sein Jet im gesamten elektromagnetischen Spektrum zu sehen – von Radiowellen bis hin zu Gammastrahlen.

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**Zum ersten Mal ist es Forscher:innen gelungen, das berühmte Schwarze Loch M87 in der Galaxie Messier 87 und seinen Jet im gesamten elektromagnetischen Spektrum zu sehen – von Radiowellen bis hin zu Gammastrahlen. **

Gut 760 Astronom:innen in 32 Ländern haben die Daten in dem bislang größten gemeinsamen Projekt dieser Art zusammengestellt. Sie geben einzigartige Einblicke in die Merkmale des supermassereichen Schwarzen Lochs M87, seinen Jet und die Entstehung kosmischer Strahlung. Ein Jet ist ein energiereicher Materieausfluss eines Schwarzen Lochs.

Außerdem werden die neuen Beobachtungen eine noch genauere Überprüfung von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie möglich machen, sagen die Forscher:innen des Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie, die maßgeblich an dem Projekt beteiligt sind. 

2019 lieferte M87 die ersten Bilder eines Schwarzen Lochs

Das 55 Millionen Lichtjahre entfernte Schwarze Loch im Zentrum der Galaxie M87 ist das wohl bekannteste, denn ein Bild von ihm, aufgenommen mit einem Event Horizon Telescope (EHT), ging im April 2019 um die Welt – es war das erste Foto eines Schwarzen Lochs überhaupt. 

Die aktuellen Bilder und Daten sind die Fortsetzung der Sensationsbeobachtung von April 2019. Die Astronom:innen konnten jetzt weitere Details sichtbar machen, darunter den von Albert Einstein vorhergesagten Photonenring, die Magnetfelder am Ereignishorizont und das Wackeln des Ereignishorizonts.

Die gewaltige Gravitation des supermassereichen Schwarzen Lochs zieht nicht nur Materie an, sondern treibt auch einen energiereichen Materieausfluss oder Jet an, der Teilchen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit über riesige Entfernungen bewegt, erklärt das Max-Planck-Institut für Radioastronomie in einer Mitteilung. Der Jet von M87 erzeuge Strahlung über das gesamte elektromagnetische Spektrum, von Radiowellen bis hin zu Gammastrahlen. Das Muster dieser Strahlung sei bei jedem Schwarzen Loch anders und gebe entscheidende Einblicke in die Eigenschaften eines Schwarzen Lochs. 

Es sei eine Herausforderung für die Forscher:innen, weil sich dieses Muster mit der Zeit verändert. Diese Schwierigkeiten und Schwankungen wurde kompensiert, indem die Beobachtungen mit vielen der weltweit leistungsstärksten Teleskope am Boden und im Weltraum koordiniert und Strahlung über das gesamte elektromagnetische Spektrum erfasst wurden.

Weitere Quellen • Max-Planck-Institut für Radioastronomie, Scinexx

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