Illegale Müllverbrennung: Roma kämpfen um ihr Überleben

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Von euronews
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Die Luftqualität in der rumänischen Hauptstadt Bukarest verschlechtert sich. Grund ist auch illegale Müllverbrennung in bitterarmen Dörfern und Slums. Die Menschen wollen an das wertvolle Metall in Kablen und Computern. Die Behörden vermuten mafiöse Strukturen.

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Müll brennt in einem Dorf äußerhalb der rumänischen Hauptstadt Bukarest. Hier in den Slums von Vidra leben viele Roma-Familien, denen es kaum möglich ist, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Um doch über die Runden zu kommen, sammeln sie alte Computer, Kabel und anderen Elektronikschrott.

Müllverbrennung als Lebensunterhalt

Die gefährlichen Folgen kennt Octavian Berceanu, neuer Leiter der rumänischen Umweltschutzbehörde:

"Es ist ein großes Problem, denn sie verbrennen Kabel, um das Metall daraus zu gewinnen. Die Rauchpartikel werden durch den Wind weitläufig verteilt. Über Bukarest geht ein Regen dieser Partikel nieder, das verschlechtert die Luftqualität."

Behörden vermuten mafiöse Stukturen

Einer von ihnen ist der 34-jährige Mihai Bratu. Wie viele Roma wird er von den rumänischen Behörden weitgehend ignoriert, lebt so außerhalb der Gesellschaft. Ihm bliebe gar nichts anderes übrig, so sagt er: 

"Wir versuchen, unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Mit allem, was wir finden können, um unsere Kinder groß zu bekommen. Wir verkaufen das Metall. Wir sind arme Leute."

Die Behörden vermuten mafiöse Strukturen, in denen die Armen als "moderne Sklaven" schuften. Die Polizei sieht nach eigenen Angaben aber auch die Not der Slumbewohner. Bei einer Patrouille Anfang April haben die Behörden 5000 Kilo Kupfer konfisziert, im geschätzten Wert von rund 40.000 Euro.

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