Notbremsen abgeschaltet? Festnahmen nach Seilbahnunglück mit 14 Toten

Seilbahnunglück in Italien
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Der leitenden Staatsanwältin zufolge war das Notbremssystem manipuliert.

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Nach den Festnahmen wegen mutmaßlicher Manipulationen an der Seilbahn am Monte Mottarone gibt es erste Hinweise auf menschliches Versagen.

Polizeiangaben zufolge liegt eine Aussage vor, wonach ein Sicherheitssystem deaktiviert gewesen sei, um eine Störung zu vermeiden. So habe die Notbremse nicht greifen können.

Notbremsen-System wohl gestoppt

Ermittler hätten zuvor festgestellt, dass ein Sicherheitsbremssystem "manipuliert" worden sei, um Verspätungen des Seilbahnbetriebs zu vermeiden, zitierte die Nachrichtenagentur Ansa die ermittelnde Staatsanwältin Olimpia Bossi.

Offenbar war die Seilbahn vor der Inbetriebnahme mit Gästen immer wieder vor der Bergstation stehen geblieben. Um das zu vermeiden, sollen die Beschäftigten das Notbremsen-System abgeschaltet haben. Eigentlich hätte die Seilbahn dann gestoppt werden müssen und den Betrieb mit Touristinnen und Touristen nicht aufnehmen dürfen.

Die Staatsanwaltschaft hatte am Dienstag das Video einer Überwachungskamera beschlagnahmt, das den Unfall zeigt. Darauf sei zu sehen, wie sich die Gondel am Sonntag kurz vor der Bergstation am Monte Mottarone westlich des Lago Maggiore befunden habe, als plötzlich ein Seil riss und die Kabine talwärts abstürzte, hieß es.

Luca Bruno/AP Photo
Mitglieder der jüdischen Gemeinde tragen einen Sarg in die Leichenhalle des Krankenhauses in Verbania.Luca Bruno/AP Photo

Mehrere der 15 Passagiere aus Italien und Israel wurden aus der Gondel geschleudert. Diese blieb am Ende völlig zerstört an einem Baum hängen. Nur ein kleiner Junge, der seine Familie bei dem Unglück verlor, überlebte. Die Seilbahn verbindet den Ort Stresa mit dem rund 1.500 Meter hohen Monte Mottarone.

Erst seit Samstag dürfen Seilbahnen in ganz Italien im Zuge von Lockerungen der Corona-Beschränkungen überhaupt wieder Besucherinnen und Besucher transportieren.

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