Äthiopien: 350.000 Menschen von Hungersnot bedroht

Äthiopien: 350.000 Menschen von Hungersnot bedroht
Copyright Ben Curtis/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit dpa
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Laut Vereinten Nationen leben etwa 350.000 Menschen in der nördlichen Region Tigray in "katastrophalen Zuständen". Weitere zwei Millionen Menschen könnten ohne dringende Maßnahmen schnell den Hungertod sterben.

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Angesichts Hunderttausender vom Hungertod bedrohter Menschen in Äthiopien haben mehrere UN-Agenturen Alarm geschlagen. Einem jüngsten Bericht der Vereinten Nationen zufolge leben Hunderttausende Menschen in der nördlichen Region Tigray in "katastrophalen Zuständen". Das ist die höchste Stufe einer internen Kategorisierung zur Nahrungsmittel-Unsicherheit.

Es deutet sich an, dass wir Stufe 5 erreicht haben. 353.000 Menschen in Tigray sind von einer Hungersnot bedroht. Diese Zahl wird wahrscheinlich in den nächsten Monaten auf über 400.000 steigen, wenn wir nicht den Zugang zu den betroffenen Gebiete bekommen, den wir benötigen.
Brian Lander
UN-Welternährungsprogramm

Äthiopien weist Kritik von USA und EU zurück

Die Organisation machte außerdem deutlich, dass weitere zwei Millionen Menschen ohne dringende Maßnahmen schnell den Hungertod sterben könnten. In einer gemeinsamen Erklärung mit den USA rief die Europäische Union alle Konfliktparteien zu einem sofortigen Waffenstillstand auf. Humanitären Hilfsorganisationen solle sofort sicherer Zugang zu allen Teilen Tigrays gewährt werden, um eine Hungerkatastrophe zu vermeiden, hieß es weiter.

Der äthiopische Außenminister Demeke Mekonnen zeigte sich unbeeindruckt und wies den UN-Bericht als Desinformation zurück. Mekonnen verwies auf Bemühungen der äthiopischen Regierung, wieder "Normalität" in Tigray einkehren zu lassen.

Bürgerkrieg eskalierte Ende 2020

Die äthiopische Regierung hatte im November des vergangenen Jahres eine Militäroffensive gegen die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) begonnen, die bis dahin in der gleichnamigen Region an der Macht war. Hintergrund waren jahrelange Spannungen zwischen der TPLF und der Zentralregierung.

Die Kämpfe im Norden Äthiopiens verwandelten sich bald in einen komplexen Konflikt, in den auch das Nachbarland Eritrea verwickelt ist. Durch die Kämpfe sind bereits Hunderttausende Menschen in die Flucht getrieben worden.

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