Arm gegen Reich in Peru: Marxist Castillo (51) wird wohl Präsident

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Von Francisco Fuentes mit AFP, AP, dpa
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Die Staatsanwaltschaft fordert U-Haft für die Gegenkandidatin und Rechtspopulistin Keiko Fujimori.

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In Peru deutet vieles darauf hin, dass der Linkspolitiker Pedro Castillo die Präsidentschaftswahlen gewonnen hat.

Der Kandidat der marxistisch-leninistischen Partei PERU LIBRE ist ein Grundschullehrer und Gewerkschafter aus dem Hochland. Pedro Castillo hat sich zum Sieger der Wahlen erklärt - bevor das Ergebnis offiziell bestätigt wurde. Der 51-Jährige will das Land umkrempeln und den Reichtum neu verteilen. Seine politischen Gegner fürchten, der radikale Linke könne Investitionen aus China Tor und Tür öffnen.

Vor der Stichwahl war der Linke auch in Peru kaum bekannt. Im Wahlkampf sprach er sich gegen die Homo-Ehe, gegen das Recht der Frauen auf Abtreibung und für die rasche Ausweisung von illegalen Migrantinnen und Migranten aus.

Castillos Wählerinnen und Wähler kommen vor allem aus ländlichen Regionen und haben gegen die reiche Elite gestimmt.

Muss Keiko Fujimori wieder in U-Haft?

Die Staatsanwaltschaft in Lima hat unterdessen Untersuchungshaft für die rechtspopulistische Gegenkandidatin Keiko Fujimori gefordert. Sie habe gegen Auflagen der Justiz verstoßen. Die 46-jährige Tochter des inhaftierten Ex-Präsidenten ist wegen Korruption angeklagt. Sie bestreitet aber alle Vorwürfe, spricht von absurden Anklagen und sagt, sie werde weiterhin die Demokratie verteidigen. Zudem fordert Fujimoris Partei das Nachzählen von 200.000 Stimmen.

Die Stichwahl zwischen der Rechtspopulistin und dem extrem Linken hat weiter gespalten. nachdem die Coronakrise hat die Kluft zwischen Arm und Reich verschärft hatte.

Die Wirtschaft in Peru ist 2020 um mehr als 10 Prozent eingebrochen.

Journalist • Kirsten Ripper

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