In der brasilianischen Hauptstadt Brasília haben zahlreiche Indigene gegen eine Gesetzesreform zur Ausweisung von Schutzgebieten protestiert. Der konservative Präsident hat den Wunsch geäußert, den Bergbau in indigenen Gebieten zu legalisieren, was laut brasilianischer Verfassung nicht erlaubt ist.
Indigene Proteste gegen umstrittenes Land-Gesetz in Brasilien
In der brasilianischen Hauptstadt Brasília haben zahlreiche Indigene gegen eine Gesetzesreform zur Ausweisung von Schutzgebieten protestiert. Die Demonstranten zogen zur Abgeordnetenkammer, wo die Parlamentarier debattierten. Schon am Vortag war es zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Indigenen gekommen, drei Polizisten wurden durch Pfeile verletzt, mehrere Indigene wurden von Blendgranaten und Tränengas getroffen, zwei "mit schweren Verletzungen" ins Krankenhaus eingeliefert.
Die Gesetzesinitiative sieht vor, dass indigene Schutzgebiete nur in Gebieten ausgewiesen werden können, in denen die Volksgruppen nachweislich zum Zeitpunkt der Verkündung der Verfassung im Oktober 1988 gelebt hatten. Viele indigene Völker sind nicht in der Lage, die entsprechenden Nachweise zu erbringen.
Bislang werden Schutzgebiete über ein Verfahren bei der Nationalen Behörde für indigene Angelegenheiten nach Anhörung von Experten ausgewiesen. Kritiker sehen in der geplanten Neuregelung den Versuch, indigene Volksgruppen von ihrem angestammten Land zu vertreiben.
Der konservative Präsident hat offen seinen Wunsch geäußert, den Bergbau in indigenen Gebieten zu legalisieren, was nach der brasilianischen Verfassung nicht erlaubt ist. In der Vergangenheit hat der Oberste Gerichtshof Basiliens stets gegen kommerzielle Interessen entschieden, Reservate seien tabu.