EURO 2020: Schock über üblen Rassismus der England-Fans gegen Rashford & Co

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Nach den drei verschossenen Elfmetern sind die jungen England-Spieler Rashford, Sancho und Saka - vor allem im Internet - angefeindet worden.

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Nach dem verlorenen Finale schockt der Rassismus vieler England-Fans - vor allem im Internet. Die drei sehr jungen Spieler, die die Elfmeter nach der Verlängerung verschossen haben, wurden heftigst angefeindet. England-Trainer Gareth Southgate hatte Jadon Sancho (23 - der von Borussia Dortmund zu Manchester United wechselt), Marcus Rashford (23, der bei Manchester United spielt) und Buyako Saka (19 - der für Arsenal kickt) eingewechselt, weil sie als sichere Elfmeter-Schützen gelten. Der Coach übernahm die Verantwortung für die Niederlage - doch seine Entscheidung gilt auch als taktischer Fehler.

Nach den rassistischen Anfeindungen gegen die drei jungen Spieler äußerten sich sogar Prinz William und seine Frau Kate, die mit Sohn George im Stadion waren, auf Twitter, dieses ekelhafte Verhalten müsse aufhören.

Ähnlich sieht es offenbar Boris Johnson, der auch schrieb, die Spieler sollten Helden genannt werden.

Ex-England Nationalspieler Gary Neville ist nicht wirklich überrascht: "Der Premierminister hat gesagt, dass es für die Leute in diesem Land in Ordnung ist, die Spieler auszubuhen, die versuchen, sich gegen Rassismus zu wehren. Das fängt ganz oben an. Und so war ich für mich nicht im Geringsten überrascht, als ich diese Schlagzeilen gelesen habe. Ich habe es erwartet: in der Minute, in der die drei Spieler, ihre Elfmeter verschossen haben, war es offensichtlich, dass es ein Problem gibt, im Fußball. Und es gibt ein Problem in der Gesellschaft, in der wir es grundsätzlich für akzeptabel halten, Spieler wegen ihrer Hautfarbe zu kritisieren.

Ich denke, wir müssen anfangen, diese Personen, die die Spieler auf rassistische Weise angreifen, zu isolieren und sie zu isolieren, indem wir an ihre Arbeitgeber schreiben. So dass es letztendlich eine totale Verantwortlichkeit gibt und es Leid und Konsequenzen gibt. Aber auch, dass es, um fair zu sein, Konsequenzen innerhalb des Spiels gibt, durch die FA, die Premier League und andere Organisationen - UEFA und FIFA. Und dass wir anfangen, Urteile und Strafen für diese Vorfälle zu sehen, weil Menschen missbraucht werden. Und es ist absolut lächerlich, wenn wir im Jahr 2021 immer noch darüber reden müssen."

Der 23 Jahre alte Marcus Rashford hatte sich während der Pandemie dafür eingesetzt, dass britische Kinder aus ärmeren Familien weiterhin Schulessen bekommen - und das bei der Regierung durchgesetzt. Er wurde dafür von der Queen geehrt.

England-Fans haben keinen guten Ruf

Im Ausland sind die Fans der englischen Nationalmannschaft wegen Ausschreitungen gefürchtet. Am Finalabend wurden auch Fans des italienischen Teams angegriffen.

Zudem hatten Hooligans ohne Tickets das Wembley-Stadtion gestürmt und sich tatsächlich Zugang verschafft. Nach dem Ausbuhen der Hymnen anderer Länder, dem Shitstorm gegen eine weinendes 9 Jahre altes Mädchen, das für Deutschland war, und der Laser-Attacke gegen den Torwart von Dänemark blieb am Montagmorgen rund um das Wembley-Stadion in London vor allem viel Dreck liegen.

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