Die EU hat angekündigt, dass die Hilfsgelder an Tunesien - vor allem im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit - weiter ausgezahlt werden.
In Tunesien hat die stärkste Kraft im Parlament - die islamisch-konservative Partei Ennahda - Neuwahlen verlangt. Ennahda hatte die vor allem aus Experten bestehende geschasste Regierung unterstützt.
Nachdem Präsident Kais Saied die Regierung abgesetzt und das Parlament vorübergehend beurlaubt hat, fordern viele Stimmen aus dem Ausland eine Rückkehr zur Demokratie.
Eine Sprecherin der EU-Kommission schloss einen Stopp der Hilfsgelder aber aus. Ana Pisonero erklärte in Brüssel: "Zu den Prioritäten der Partnerschaft zwischen der EU und Tunesien gehören die Förderung der Rechtsstaatlichkeit sowie Investitionen in das Wirtschaftswachstum und zur Schaffung von Arbeitsplätzen, insbesondere für die Jugend."
Die EU unterstützt Tunesien auch in der Pandemie. Das nordafrikanische Land ist derzeit schlimmer als die Nachbarstaaten von Covid-19 betroffen und hinkt bei den Impfungen hinterher.
Mit seinem plötzlichen Eingreifen hat der Präsident viele überrascht - allen voran die Regierungspartei Ennahda. Obwohl Tunesien als demokratisches Vorzeige-Land gilt, wurden grundlegende Probleme wie die hohe Arbeitslosigkeit in den 10 Jahren seit dem Arabischen Frühling nicht gelöst.