Mehr Geld, kürzere Arbeitszeiten: Ungarns Pflegepersonal demonstriert

Mehr Geld, kürzere Arbeitszeiten: Ungarns Pflegepersonal demonstriert
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Von Andrea Büring
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Während Ärztinnen und Ärzte eine Gehaltserhöhung bekamen, erhielt das Pflegepersonal vielerorts zuätzlichen Urlaub. Freie Tage, den es angesichts der Arbeitsbelastungen oft gar nicht nehmen kann.

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In Budapest haben sich Tausende Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Gesundheitssystems versammelt, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. In der Covidkrise haben sich diese nach Meinung der Demonstrierenden weiter verschlechtert. Die Regierung käme ihren Forderungen nach kürzeren Arbeitszeiten und mehr Geld nicht nach.

Chefschwester Kata Gornicsak arbeitet seit 26 Jahren in ihrem Job. Sie sagte, "wir wollen Gehaltserhöhungen. Die meisten von uns haben zwar zehn Tage zusätzlich Urlaub bekommen. Das finden wir gut, allerdings wird es uns wahrscheinlich nicht möglich sein, diesen zu nehmen, da wir die ganze Zeit arbeiten müssen."

Auch in Bacs-Kiskun ist die Lage wie in der Hauptstadt. Krankenschwester Marika Bognar: "Ärztinnen und Ärzte verdienen sehr gut. Um die Patienten kümmert sich aber das Pflegepersonal, das in Doppel- und Nachtschichten arbeitet, und schlecht bezahlt wird."

Überlastetes Gesundheitspersonal, dem es ein Dekret vom November verbietet, zu kündigen. Daurch wollte die Regierung einer Kündigungswelle vorbeugen.

Der Budapester Bürgermeister steht hinter dem aufgebrachten Gesundheitspresonal. Gergely Karacsony erklärte, "der ungarische Staat gibt wenig Geld für Gesundheit aus, deswegen muss nun viel nachgeholt werden. Das ist einer der wichtigsten Punkte auf der Agenda der nächsten Regierung."

Angesichts hoher Infektionszahlen waren ungarische Krankenhäuser vielerorts überfordert. Fast nirgendwo auf der Welt starben soviele Menschen im Verhältnis zur Bevölkerungszahl an Covid-19 wie in Ungarn.

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