Belarussische Athletin will offenbar Asyl beantragen

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Von Frank Weinert
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Ein verpasster Start über 200 Meter, eine Beinahe-Entführung, eine Fast-Flucht, und jetzt womöglich ein Asylantrag. Die Geschichte der belarussischen Leichtathletin Kristina Timanowskaja klingt wie ein Agententhriller.

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Die weißrussische Leichtathletin Kristina Timanowskaja hat den Flughafen von Tokio verlassen. Mittlerweile hat sie in der polnischen Botschaft um Asyl gebeten. Die Sprinterin hatte sich geweigert, mit einem vom Verband für sie gebuchten Flug in ihr Land zurückzukehren.

Timanowskaja hatte zuvor in den sozialen Medien den weißrussischen Verband kritisiert, weil er sie für einen Wettkampf gemeldet hatte, für den sie nie trainiert hatte. Sie hatte sich am Montag eigentlich für die zweite Runde über 200 Meter qualifiziert.

Kurz nach ihrem Post sei sie zum Flughafen geschleppt worden, um in ein Flugzeug zurück nach Belarus zu steigen. Sie habe daraufhin beschlossen, sich in einer Polizeistation auf dem Tokioter Flughafen zu verstecken. Die Nacht verbrachte sie in einem Hotel am Airport. Sie steht in Kontakt mit dem IOC und dem UN-Flüchtlingshilfswerk.

In einer Videobotschaft sagte sie: "Ich bitte das Internationale Olympische Komitee um Hilfe. Ich wurde unter Druck gesetzt, und man versucht, mich gewaltsam aus dem Land zu bringen. Ich bitte das IOC, zu intervenieren".

Aktivistengruppen stützen Timanowskajas Behauptungen, dass ihr Leben in Weißrussland in Gefahr sei. Der weißrussische Verband hingegen erklärte, dass nach einer "mentalen und physischen Untersuchung" der Athletin ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen beendet wurde.

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