US-Geheimdienste gehen davon aus, dass die Taliban schon in einem Monat Kabul einnehmen könnten.
Angesichts des schnellen Eroberungszugs rechnen US-Geheimdienste einem Medienbericht zufolge damit, dass die Hauptstadt Kabul viel früher in die Hände der Taliban fallen könnte als bisher von den USA angenommen. Der Zusammenbruch könnte in 30 bis 90 Tagen erfolgen, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf nicht genannte Quellen in den US-Geheimdiensten.
Die Taliban haben unterdessen im Norden Afghanistans eine weitere Provinzhauptstadt erobert. Hier war einmal die deutsche Bundeswehr stationiert: Faisabad in der gebirgigen Provinz Badachschan ist die neunte von insgesamt 34 Provinzhauptstädten, die von den militanten Islamisten innerhalb nur einer Woche eingenommen wurde.
Die USA und ihre Verbündeten wollen dennoch nichts mehr an ihrem schon weitgehend abgeschlossenen Abzug aus Afghanistan ändern.
US-Präsident Joe Biden sagte: "Wir haben über 20 Jahre hinweg mehr als eine Billion Dollar ausgegeben. Wir haben über dreihunderttausend afghanische Streitkräfte ausgebildet und sie mit moderner Ausrüstung ausgestattet. Wir haben Tausende verloren, Tote und Verletzte, Tausende amerikanisches Personal. Die Afghanen müssen jetzt für sich selbst kämpfen, für ihre Nation."