Die Polizei geht davon aus, dass die Verbrechen in Zusammenhang mit dem Rauschgiftmilieu stehen.
Hinter der südfranzösischen Stadt Marseille liegt ein blutiges Wochenende: In der Nacht zum Sonntag wurden drei Männer zwischen 25 und 27 Jahren erschossen, alle drei waren polizeibekannt. Laut bisherigem Ermittlungsstand handelt es sich um Vergeltungstaten im Rauschgiftmilieu.
Seit Jahresbeginn hat es im Département Bouches-du-Rhône, dessen Hauptstadt Marseille ist, 15 Tote gegeben, die mit solchen Rachemorden in Zusammenhang stehen. Das sind bereits jetzt mehr als 2020 insgesamt. 2016 und 2018 gab es jeweils mehr als 20.
„Die Netzwerke zu zerschlagen, das Verbrechen zu bekämpfen, dem Waffenschmuggel und dem Rauschgifthandel ein Ende zu setzen, liegt im Verantwortungsbereich des Staates", so Benoit Payan, der Bürgermeister von Marseille. In Marseille eine Kalaschnikow zu kaufen, sei so einfach wie ein Schokoladenbrötchen zu erstehen, sagte Payan.
Bürgermeister fordert Sonderstaatsanwaltschaft
Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin kündigte bereits im Februar an, die Zahl der Polizeikräfte in diesem Jahr um 100 und um 300 innerhalb von drei Jahren aufzustocken.
Marseilles Bürgermeister Payan spricht sich für die Einrichtung einer Sonderstaatsanwaltschaft aus. Marseille erlebe in Zusammenhang mit dem internationalen Rauschgifthandel seit Jahren extreme Gewalt, es tobe ein Bandenkrieg, so Payan.