Straßenschlachten in Athen: Widerstand gegen Impfpflicht

In Athen ist eine Demonstration gegen die Impfpflicht für Bedienstete im Gesundheitswesen in Straßenschlachten ausgeartet. Wurfgeschosse flogen, die Polizei versprühte Tränengas und fuhr mit Wasserwerfern auf. Es gab mehrere Festnahmen.
Ab dem 1. September ist Menschen, die im griechischen Gesundheitswesen arbeiten, vorgeschrieben, gegen Covid-19 geimpft zu sein. Das gilt für öffentliche wie privatwirtschaftliche Betriebe und Einrichtungen. Die Regierung bezieht sich bei dieser Regelung auf einen Verfassungsartikel, der beinhaltet, dass der Staat berechtigt ist, von der Bevölkerung die „Erfüllung ihrer Pflicht zu gesellschaftlicher und nationaler Solidarität zu fordern“, wie es wörtlich heißt.
Bedienstete des Gesundheitswesens, die keinen Impfnachweis vorlegen können, laufen Gefahr, entlassen zu werden. Es kam in Griechenland bereits in den vergangenen Wochen zu Protesten gegen diese Anordnung. Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis nannte die Überwindung der Pandemie „den Kampf unserer Generation".
55 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Griechenland ist vollständig gegen die Atemwegserkrankung geimpft.